Klimaschutz im Wärmemarkt – Klimaziele mit ölbeheizten Gebäuden erreichbar
Das Klimakabinett der Bundesregierung soll dafür sorgen, dass die für 2030 angestrebten CO2-Minderungsziele erreicht werden. Dem Gebäudebestand kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Wie die rund zehn Millionen Haushalte mit Ölheizung die Klimaziele erreichen können, hat eine aktuelle Studie des Instituts für Technische Gebäudeausrüstung Dresden (ITG) untersucht.
Allein durch den Energieträger Heizöl werden deutschlandweit rund zehn Millionen Haushalte durch etwa 5,5 Mio. Ölheizungen mit Wärme versorgt. Das ITG hat ermittelt, wie der entsprechende Gebäudebestand die Klimaziele bis 2050 Schritt für Schritt erreichen kann. Dabei zeigt sich: Bislang wurde hier bereits überdurchschnittlich viel geschafft. Die Treibhausgasminderung bei ölbeheizten Gebäuden seit 1990 beträgt beachtliche 45 Prozent. Der gesamte Gebäudesektor hat im gleichen Zeitraum lediglich eine Emissionsminderung von 38 Prozent erzielt.
Effizienzsteigerungen, Hybridheizungen und neue Brennstoffe
Klar wird jedoch auch: Um die ehrgeizigen Klimaziele für 2030 zu erreichen, ist ein ambitionierteres Vorgehen notwendig. Dieses umfasst insbesondere deutlich mehr Heizungsmodernisierungen und Maßnahmen an der Gebäudehülle sowie die Einbindung erneuerbaren Stroms in Öl-Hybridheizungen. Auch das Heben von Einsparpotenzialen durch die Digitalisierung im Gebäudebereich („Smart Home“) sowie brennstoffseitige Treibhausgas-Minderungsoptionen werden zur Zielerreichung beitragen. Zur Erreichung der Zielwerte für 2050 dürfen diese Ambitionen nicht verringert werden. Zusätzlich gewinnt im Zeitraum nach 2030 der Einsatz treibhausgasreduzierter flüssiger Energieträger, die das fossile Heizöl zunehmend ersetzen, immer mehr an Bedeutung.
Attraktive Anreize notwendig
„Im Wärmesektor haben wir es mit einer Vielzahl verschiedener Akteure und ganz unterschiedlichen Gebäuden zu tun. Die Situation in großen Städten ist zum Beispiel ganz anders als in ländlichen Regionen, wo die meisten ölbeheizten Gebäude stehen und wo für die Eigentümer eine kurzfristige Umstellung auf rein erneuerbare Energien oft gar nicht realisierbar ist“, erklärt Adrian Willig, Geschäftsführer des Instituts für Wärme und Oeltechnik (IWO), das die ITG-Studie in Auftrag gegeben hat. Umso wichtiger sei es, die vorhandenen Potenziale zur Senkung von Treibhausgasemissionen konsequent und technologieoffen zu nutzen und schrittweise voranzugehen. „Deshalb sollte die Politik die in der Studie vorgeschlagenen Handlungsempfehlungen jetzt aufgreifen. Dazu gehören vor allem attraktivere Anreize für Hauseigentümer, wie zum Beispiel eine steuerliche Förderung energetischer Gebäudesanierungen einschließlich Heizungsmodernisierung.“ Wichtig sei darüber hinaus aber auch die Einführung geeigneter Markteinführungsprogramme zur Nutzung brennstoffseitiger Treibhausgasminderungsoptionen durch den Einsatz regenerativ erzeugter flüssiger Energieträger.
Mehr Informationen zur Studie unter www.zukunftsheizen.de/iwo-klimastudie.
IWO, 2019
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