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Kursrückgang nach US-Bestandsdaten

 * Oil-News für Donnerstag den 18.Juli 2019 *

Mitten in der US Sommersaison, wenn die Ölnachfrage in den USA eigentlich am höchsten sein sollte, zeigen die DOE Bestandsdaten eine deutliche Schwäche. Die Vorräte an Destillaten, aber vor allem auch bei Benzin, sind erheblich gestiegen, während die Gesamtnachfrage um etwa 1 Mio. B/T gesunken ist.

Eigentlich hatte der Markt mit deutlichen Abbauten bei den Rohölbeständen gerechnet, da Hurrikan Barry zu Einschränkungen bei der Ölförderung im Golf von Mexiko geführt hatte. Sowohl bei den Rohölbeständen als auch bei der Rohölförderung war der Effekt des Hurrikans spürbar, doch am Ende war dieser vergleichsweise gering. Die bearishen Elemente überwogen letztlich, und der Bericht rückte vor allem die schwache Nachfrage in den Fokus.

Die großen Aufbauten bei den Treibstoffen seien „ein klein wenig Besorgnis erregend, vor allem wenn man diese auch bei den künftigen Reports sieht“, so Analyst Brian Kessens, von Tortoise, zur bearishen Interpretation der Daten. In den kommenden Wochen bzw. Monaten sollten die Bestände allerdings sinken, da man mit einer Erholung bei der Nachfrage rechnet, die von der expansiveren Einstellung der US Fed unterstützt wird, so die Experten von OANDA. Auch der Einfluss von Hurrikan Barry sollte sich erst in der kommenden Woche spürbar auswirken, da die Abschaltungen der meisten Anlagen erst zum Wochenende, und damit nach dem Stichtag der US Ölbestandsdaten, erfolgte.

Das „Bureau of Safety and Enviromental Enforcement“ (BSEE) hatte für Sonntag den Ausfall der Ölförderung im Golf von Mexiko mit etwa 73% bzw. knapp 1,4 Mio. B/T angegeben. Am Dienstag waren noch immer rund 58% bzw. ca. 1,1 Mio. B/T offline, sodass bei den Bestandsdaten in der kommenden Woche mit einem erneuten Rückgang bei der Ölförderung und entsprechend stärkeren Abbauten bei den landesweiten Rohölbeständen zu rechnen ist. Dieser Ausblick, aber auch die Zweifel an der Verhandlungsbereitschaft zwischen USA und Iran, könnten die Ölpreise an ICE und NYMEX stützen.

„Die Märkte haben möglicher Weise auf die Iran Nachricht überreagiert, laut der der Iran bereit sei zu verhandeln“, so die Vermutung der Experten bei OANDA. Laut US Außenminister Mike Pompeo hatte der Iran Verhandlungsbereitschaft auch für das Raketenprogramm signalisiert, doch der iranische Außenminister, Javad Zarif, relativierte diese Darstellung nun.

Seine Äußerungen über das Raketenprogramm seien „fehlinterpretiert“ worden. Zunächst müssten sich die USA wieder an das in 2015 vereinbarte Atomabkommen halten und die Sanktionen aufheben. Und dann müsste man die Ursache der Probleme in der Region beleuchten, die in den hohen Militärausgaben von Saudi-Arabien und den Vereinten Arabischen Emiraten (VAE) sowie den Militärinvestitionen der USA in der Region liegen, so Zarif.

Das Problem bei den Gesprächen zwischen USA und Iran ist ein bisschen wie die Frage nach dem Huhn und dem Ei. Der Iran verlangt zunächst die Aufhebung aller seit letztem Jahr eingeführten Sanktionen, bevor man zu neuen Verhandlungen bereit ist. Die USA hingegen wollen den Iran gerade mit diesen Sanktionen zu Verhandlungen zwingen, sodass man diese erst nach erfolgreichen Gesprächen und mit einem neuen Deal aufheben will. Ein Zwischenweg ist zwar nicht ausgeschlossen, allerdings dürfte der Weg dorthin sowie die Verhandlungen selbst äußerst schwierig werden.

In den vergangenen drei Tagen hat WTI nun etwa 5,8% und Brent immerhin 4,8% an Wert verloren. Mit den jüngsten Kommentaren es iranischen Außenministers, der Erwartung, dass die Nachfrage in der zweiten Hälfte des Sommers zunimmt und zu einer Unterversorgung führen kann, sowie mit den mutmaßlich starken US Rohölabbauten bei den DOE Zahlen kommender Woche, könnten Marktteilnehmer die günstigeren Ölpreise als Kaufmöglichkeit sehen.

Fundamental schätzen wir die Marktlage damit aktuell wieder neutral ein. In den Morgenstunden gibt es eine leichte Gegenreaktion auf die gestrigen Kursverluste an den Ölbörsen, die nach einer solch späten Abwärtsbewegung in den Abendstunden nicht ungewöhnlich ist. Da die Preise aber noch immer deutlich unterhalb der Werte von gestern Vormittag und Mittag liegen, deuten sich für das Inland aktuell weiter rechnerisch deutliche Abwärtspotenziale an.

Preisfaktoren:

Trump verschärft Iran-Sanktionen erneut
Iran überschreitet Grenzen des Atomdeals
Powell und Draghi kündigen expansive Geldpolitik an
USA haben Sanktionen gegen Venezuela verschärft
= OPEC+ verlängert Produktionskürzung bis Ende März 2020
– US Ölbestandsveränderungen
– US-Schieferölproduktion im Juli gestiegen
– Monatsreports von IEA, EIA und OPEC
– Venezuela kann Ölexporte überraschend steigern
– USA und China belegen sich mit neuen Strafzöllen

 

Der Winter war lang, Ihr Heizölvorrat könnte also niedriger sein als erwartet. Das Wetter ist für heute wieder wärmer gemeldet. Gehen Sie doch mal in Ihren Keller und prüfen Sie Ihren Heizöl Vorrat. Bei Bedarf würden wir uns über Ihre Anfrage freuen. Wir stehen Ihnen in allen Fragen mit Rat und Tat zur Seite! -> zur Preisanfrage

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