stärkster Kursanstieg schon bald wieder ausgeglichen – Saudi Arabien kann Ölförderung wieder hochfahren
Lange wurde darüber spekuliert, was würde wohl passieren, sollte es zu militärischen Handlungen im Nahen Osten kommen. Am 14. September war es also nun soweit: ein Drohnenangriff auf ein saudisches Ölfeld und eine Aufbereitungsanlage der größten Ölraffinerie der Welt legte auf einen Schlag 50 % der Ölproduktion des Königreichs lahm. Die Preise an den Ölbörsen reagierten heftig, der Angriff löste den stärksten Kursanstieg innerhalb eines Tages aus, der jemals registriert wurde.
In der kurzfristigen Preisentwicklungsgrafik ist der Preissprung deutlich zu sehen, was nicht verwundert, er war innerhalb eines Tages um knapp 5 € gestiegen. Damit wurde der Höchststand diesen Jahres von Mitte Mai von gut 73 Euro nur knapp unterboten.
Betrachtet man die Preise in den Trendboxen kann man jedoch auch gleich erkennen, dass sich seitdem die Preise allmählich wieder erholt haben. Natürlich sind sie nach wie höher als noch vor einem Monat, allerdings auch wieder in etwa auf Niveau von Jahresbeginn. Wahrscheinlich hat zunächst keiner damit gerechnet, dass Saudi Arabien in der Lage sein wird, die Ausfälle so schnell wieder ausgleichen zu können. Wäre das nicht so schnell geschehen, sähen die Preise mit Sicherheit anders aus.
Demnach ist die Situation fast wieder auf dem Stand von vor den Anschlägen. Nun bleibt es wieder abzuwarten: wie entwickelt sich die Lage zwischen den USA und China? Wird sich die Stimmung im Nahen Osten entspannen oder weiter aufheizen? Wie werden sich die Hauptinvolvierten USA, Saudi Arabien und Iran verhalten? Wir haben gesehen, was ein Anschlag binnen weniger Minuten bei den Ölbörsen ausmacht, ein Anschlag mit längerfristigen Schäden würde sein übriges tun.
Hinweis: Die genannten Heizölpreise beziehen sich stets auf den deutschlandweiten Durchschnittspreis bei einer Bestellung von 3.000 Liter Heizöl Standard schwefelarm inklusive 19% MwSt.. Durch Transportkosten fallen die Preise regional jedoch unterschiedlich aus. Die Preisspanne zwischen den Regionen kann daher momentan bei bis zu ca. 3,09 Euro pro 100 Liter liegen. Stand der Preise: 27.09.2019