Die Ölheizung im Wandel
Die Ölheizung gehört in vielen deutschen Haushalten weiterhin zur bewährten Heiztechnologie – insbesondere in ländlichen Regionen und in Süddeutschland. Doch mit der Einführung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) 2024 stellen sich viele Eigentümer die Frage:
Ist meine Ölheizung noch erlaubt?
Was muss ich beim Austausch oder der Modernisierung beachten?
Und welche Alternativen lohnen sich wirklich?
In diesem umfassenden Leitfaden erfahren Sie:
Welche Regeln ab 2024 gelten.
Wann sich ein Austausch lohnt.
Wie Sie durch Hybridlösungen Heizkosten sparen.
Welche Fördermittel Sie nutzen können.
Warum Ölheizungen auch künftig eine Option bleiben.
1. Ist die Ölheizung ab 2024 verboten?
Klare Antwort: Nein.
Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) 2024 verbietet die Nutzung von Heizöl nicht grundsätzlich. Vielmehr wird die Nutzung schrittweise reguliert und an klimapolitische Ziele angepasst.
Folgende Bestandsanlagen genießen Bestandsschutz:
Niedertemperatur- und Brennwertheizungen, die vor dem 1. Januar 2024 eingebaut wurden, dürfen bis 2044 mit fossilem Heizöl betrieben werden.
In selbst genutzten Ein- oder Zweifamilienhäusern, bei denen eine Wohnung seit dem 1. Februar 2002 bewohnt wird, gilt diese Regelung bis zum Eigentümerwechsel – spätestens jedoch bis 31. Dezember 2044.
Bei Neubau und irreparablem Heizungstausch gilt:
Der Einbau einer neuen Ölheizung ist unter bestimmten Bedingungen weiterhin erlaubt, insbesondere, wenn kein kommunales Wärmenetz geplant ist.
Wichtig: Der klimaneutrale Anteil im Heizöl muss in den kommenden Jahren schrittweise steigen:
Ab 2029: mind. 15 %
Ab 2035: mind. 30 %
Ab 2040: mind. 60 %
Ab 2045: 100 % klimaneutral
2. Was ist klimaneutrales Heizöl?
Klimaneutrales oder „grünes Heizöl“ wird aus biogenen oder synthetischen Quellen gewonnen. Es kann beispielsweise aus Pflanzenölen, Reststoffen oder durch Power-to-Liquid-Verfahren erzeugt werden.
Ziel: Nutzung ohne CO₂-Emissionen
Diese Heizöle sollen langfristig dieselbe Funktion erfüllen wie fossiles Heizöl – nur eben ohne klimaschädliche Emissionen. Noch ist grünes Heizöl relativ teuer, aber die Produktionskapazitäten und Verfügbarkeit wachsen.
3. Wann lohnt sich der Austausch Ihrer Ölheizung?
Sie sollten handeln, wenn:
Ihre Ölheizung älter als 20 Jahre ist.
Ihre Heizkosten überdurchschnittlich hoch sind.
Sie staatliche Förderungen optimal nutzen möchten.
Sie langfristig auf Klimaziele vorbereitet sein wollen.
Besonders lohnenswert ist der Austausch durch eine moderne Öl-Brennwertheizung, denn
sie hat einen Wirkungsgrad von bis zu 98 %.
sie ist Kombinierbar mit Solarthermie oder Wärmepumpe.
sie senkt den Ölverbrauch um bis zu 30 %.
4. Hybridlösungen: Die Zukunft der Ölheizung
Was ist eine Hybridheizung?
Eine Hybridheizung kombiniert Ihre vorhandene oder neue Ölheizung mit erneuerbaren Energien. Hier einige Beispiele von möglichen Kombinationen und ihre Vorteile:
Ölheizung + Solarthermie
Warmwasserbereitung im Sommer, Heizöl-Ersparnis bis zu 30 %.
Ölheizung + Wärmepumpe
Nutzung von Umweltwärme bei moderatem Wärmebedarf.
Ölheizung + Kaminofen
Effektive Unterstützung im Winter mit nachwachsendem Rohstoff.
Ölheizung + Photovoltaik
Nutzung von Eigenstrom zur Heizungsunterstützung.
Bei einer Hybridlösung profitieren Sie von:
Höherer Effizienz
Geringeren Heizkosten
Unabhängigkeit von einem einzigen Energieträger
Besserem Umweltprofil
5. Alternative Heizsysteme im Vergleich
Lassen Sie uns noch einen Blick auf alternative Heizsysteme werfen um deren Vor- und Nachteile gegenüber einer Ölheizung zu ermitteln:
Gasheizung
Preislich vergleichbar mit Heizöl
Weniger Investitionskosten als Wärmepumpe
Klimatisch nur scheinbar vorteilhafter, da Methan-Leckagen stark ins Gewicht fallen
Wärmepumpe
Optimal für Niedrigenergiehäuser
In älteren Gebäuden nur mit hoher Dämmung wirtschaftlich
Höhere Investitionskosten (60 – 70 % über Ölheizung)
Nur mit Ökostrom wirklich klimafreundlich
Fernwärme
Wartungsarm, da Heiztechnik extern
Abhängig von Netzinfrastruktur
Teilweise höhere Heizkosten
Klimabilanz politisch definiert, nicht immer logisch begründet
Pelletheizung
CO₂-neutral bei nachhaltiger Herkunft
Höhere Wartungskosten, sensibel bei Lagerung
2,5-fache Anschaffungskosten im Vergleich zur Ölheizung
6. Fördermöglichkeiten: Staatliche Unterstützung nutzen
Welche Fördermöglichkeiten werden Ihnen angeboten:
BAFA – Heizen mit erneuerbarer Energie
Zuschüsse für Solarkollektoren, Hybridanlagen oder neue Brenner
Förderhöhe je nach Maßnahme
KfW – Kreditanstalt für Wiederaufbau
Zinsgünstige Kredite für energetische Sanierung
Programme: "Heizungsoptimierung", "Erneuerbare Energien"
Unser Tipp: Gratis-Fördermittelservice
Nutzen Sie Angebote wie „Besser flüssig bleiben“, um passende Förderungen automatisch zu ermitteln und zu beantragen.
Umfassende Informationen zum Thema Fördermittel erhalten Sie auch unter https://www.zukunftsheizen.de/energie-sparen/foerdermittel/
7. Wartung: Ein oft unterschätzter Hebel zur Kostensenkung
Warum ist die Wartung Ihrer Ölheizung wichtig?
Senkt den Verbrauch
Verlängert die Lebensdauer
Verhindert Störungen in der Heizsaison
Unsere Empfehlung:
Einmal jährlich warten
Dauer: ca. 1 Stunde
Kosten: je nach Region und Aufwand ca. 120–180 €
8. Fazit: Ölheizung bleibt auch 2025 eine Option – mit Weitblick
Die Ölheizung ist nicht tot – sie wandelt sich. Wer in eine moderne Öl-Brennwertheizung investiert oder sie intelligent kombiniert, kann weiterhin kostengünstig, effizient und umweltfreundlich heizen.
Handlungsempfehlung:
Prüfen Sie, ob Ihre Heizung älter als 20 Jahre ist.
Lassen Sie die Effizienz prüfen – ggf. durch einen Energieberater.
Entscheiden Sie sich für einen Austausch oder eine Hybridlösung.
Nutzen Sie alle Fördermöglichkeiten.
Planen Sie den Umstieg auf klimaneutrales Heizöl bis 2045 ein.
Häufig gestellte Fragen:
Ist Heizöl ab 2024 verboten? Nein, aber der Anteil klimaneutraler Bestandteile muss bis 2045 bei 100 % liegen.
Kann ich eine neue Ölheizung einbauen? Ja, solange kein kommunales Wärmenetz vorliegt und Sie klimaneutrales Heizöl einsetzen.
Lohnt sich eine Wärmepumpe als Alternative? Nur in sehr gut gedämmten Häusern wirtschaftlich – prüfen Sie Ihre Gebäudehülle.
Was kostet der Austausch auf eine neue Öl-Brennwertheizung? Je nach Region und Hersteller ca. 8.000 – 12.000 € – staatliche Förderung möglich.
Wie finde ich heraus, ob ich klimaneutrales Heizöl bekomme? Fragen Sie Ihren Heizöllieferanten oder Schornsteinfeger nach zertifizierten Produkten.
Wir hoffen, wir konnten Ihnen mit unserem Beitrag wertvolle Tipps an die Hand geben.
Hinweis: Die in diesem Beitrag bereitgestellten Informationen wurden sorgfältig recherchiert und aufbereitet. Sie dienen der allgemeinen Information und ersetzen keine individuelle Fachberatung. Es wird keine Gewähr für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität übernommen. Technische oder gesetzliche Änderungen können jederzeit erfolgen. Für Entscheidungen auf Grundlage dieses Beitrags übernehmen wir keine Haftung. Rechtlicher Hinweis: Dieser Beitrag stellt keine Rechts-, Steuer- oder Energieberatung dar. Für verbindliche Aussagen wenden Sie sich bitte an einen zugelassenen Fachberater, Energieeffizienzexperten oder eine zuständige Behörde.