Saudi-Arabien tauscht Ölminister aus – Preise ziehen in den Morgenstunden an
* Oil-News für Montag den 09. September 2019 *
Der Ölminister der Vereinten Arabischen Emirate (VAE), Suhail al-Mazrouei, hatte am Sonntag in einem Interview bekräftigt, dass die OPEC und Nicht-OPEC Länder sich weiter verpflichtet sehen den Markt in Balance zu bringen. Angesprochen, ob die Produktion dafür stärker als bisher reduziert werden müsse, wich Mazrouei aus. Wegen der Ölpreise sei man nicht besorgt, eher wegen der zu hohen Ölbestände.
Die Handelsstreitigkeiten und geopolitischen Spannungen würden den Markt momentan stärker als Angebot und Nachfrage beeinflussen. Die Sorge über ein weiter sinkendes Ölnachfragewachstum würde sich aber nur dann bestätigen, wenn die Spannungen eskalieren, so der Ölminister, der anfügte, dass er persönlich hoffnungsvoll sei, dass dies nicht geschehe.
Unterdessen hat sich in Saudi-Arabien am Wochenende ein Wechsel im Ölministerium ergeben. Nachdem Khalid al-Falih bereits vor einer Woche als Aufsichtsratsvorsitzender des staatlichen Ölkonzerns Saudi Aramco abgelöst wurde, kam nun auch der Austausch an der Spitze des Ölministeriums. Für Beobachter kam der Wechsel vielleicht nicht überraschend, gleichwohl aber schneller als vermutet.
Ein Wandel in der generellen Politik des Ministeriums bzw. in der Strategie der Saudis dürfte dies allerdings nicht mitbringen, darin sind sich die Experten im Prinzip einig. Ersetzt wird al-Falih von Prinz Abdulaziz bin Salman, einem der Söhne des Königs und Halbbruder vom Kronprinzen, Mohammed bin Salman, Verteidigungsminister und stellvertretender Premierminister. Abdulaziz war schon viele Jahre als stellvertretender Ölminister aktiv und seit 2017 Staatsminister für Energie.
Der Austausch des Ministers wird als Zeichen gesehen, dass der scheidende Khalid al-Falih in Bezug auf die Ölpreise seit 2016 nicht geliefert hat. Nun wird spekuliert, dass der neue Minister das Angebot stärker verknappen und die Preise damit stützen könnte, so Analyst Jeffrey Halley, von Oanda. Auch bei der First Abu Dhabi Bank sieht man dies ganz ähnlich. Vielleicht bringe frisches Blut neue Taktiken an den Verhandlungstisch, aber auf jeden Fall sei es keine Überraschung, dass Saudi-Arabien versucht den Ölpreis zu kontrollieren und zu steigern.
Generell wird angenommen, dass die Saudis einen Ölpreis von 80 Dollar und benötigen, damit ein ausgeglichener Haushalt erreicht wird. Die Kommentare des neuen Ölministers beim World Energy Congress in Abu Dhabi werden ebenso von den Marktteilnehmern genau beobachtet werden, wie der Ausgang des JMMC Meeting der OPEC+ Gruppe von Mittwoch auf Donnerstag. Sollte er sich für eine strengere Einhaltung der Quoten, für darüber hinausgehende zusätzliche Kürzungen oder eine Reduzierung der eigenen Produktion einsetzen, kann dies die Ölpreise an ICE und NYMEX weiter stützen.
Unterdessen schätzt man bei S&P Global Platts, dass die OPEC die Produktion im August um 50.000 B/T auf 29,93 Mio. B/T gesteigert hat. Zuvor hatten bereits Reuters und Bloomberg von Produktionssteigerungen im August berichtet. Die offiziellen Monatsreports von EIA, OPEC und IEA werden Dienstag, Mittwoch und Donnerstag veröffentlicht.
In den Morgenstunden ziehen die Ölpreise an ICE und NYMEX an und reagieren damit auf den Wechsel des saudischen Ölministers, der eher für eine stärkere Bemühung bei der Einhaltung der Förderkürzungen spricht. Der Rückgang der US Ölbohranlagen hat zwar keinen besonders starken Einfluss, allerdings sind die Abbauten sicher nicht bearish. Die fundamentale Konstellation bleibt für uns damit leicht bullish. Mit dem Kursanstieg wurden die Freitagshochs bereits überschritten und bei den Inlandspreisen deuten sich nun deutliche Preissteigerungen für den Wochenauftakt an.
Preisbestimmende Faktoren:
+ Saudi-Arabien ersetzt Ölminister durch Prinzen |
+ Anzahl aktiver US Ölbohranlagen gesunken |
+ Russland will Produktion im September kürzen |
+ Handelsgespräche zwischen China und USA für Oktober geplant |
+ Iran: Nur bei Aufhebung aller US Sanktionen neue Verhandlungen |
+ Saudi-Arabien kürzt Ölexporte September um 0,7 Mio. B/T |
– OPEC Förderung im August gestiegen |
– Russland hat im August mehr Rohöl gefördert |
Die letzte Heizperiode war lang, Ihr Heizölvorrat könnte also niedriger sein als Sie erwarten. Das Wetter ist für heute wieder angenehm sommerlich gemeldet auch wenn der Herbst bereits vor der Tür steht. Gehen Sie doch mal in Ihren Keller und prüfen Sie Ihren Heizöl Vorrat. Der nächste Winter kommt bestimmt. Bei Bedarf würden wir uns über Ihre Anfrage freuen. ->zur Preisanfrage