Ölfutures starten oberhalb der Vortagestiefs in den letzten Handelstag der Woche
* Oil-News für Freitag den 13. September 2019 *
Dass die IEA ihre Prognosen zum Nachfragewachstum in ihrem aktuellen Monatsreport nicht senkte, dürfte einige Marktteilnehmer überrascht haben. Dennoch konnte der Bericht keine bullishe Wirkung entfalten, da die IEA davor warnte, dass es angesichts des stärker als bisher erwarteten Produktionswachstums außerhalb der OPEC 2020 vermutlich wieder zu einem Angebotsüberhang kommen werde.
Überraschend dürfte auch die Aussage der IEA gewesen sein, dass man nicht damit rechnet, dass es hinsichtlich des wirtschaftlichen Klimas und der Handelskonflikte im zweiten Halbjahr noch zu einer weiteren Verschlechterung kommen wird. Damit sieht die IEA die Dinge weniger pessimistisch als einige Ökonomen.
Laut einer Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters unter 60 Ökonomen, gehen beispielsweise fast 80 Prozent der Befragten davon aus, dass die Handelsbeziehungen zwischen den USA und China bis Ende des nächsten Jahres so angespannt bleiben dürften wie bisher oder sich sogar noch verschlechtern würden. Die Wahrscheinlichkeit, dass die US-Wirtschaft innerhalb der nächsten beiden Jahre in eine Rezession abgleitet, sieht man daher bei 45 Prozent. Für das nächste Jahr liegt diese Wahrscheinlichkeit immerhin noch bei 30 Prozent.
Während die Handelsstreitigkeiten und die Entwicklung der Konjunktur vor allem die Nachfrage beeinflussen, ist man am Ölmarkt nach dem gestrigen Treffen des Kontrollgremiums der OPEC+ (JMMC) nun auch gespannt, wie sich das Angebot weiter entwickeln wird. Die Aufforderung des JMMC an alle OPEC+ Mitglieder, ihre Fördergrenzen strikt einzuhalten, wurde von Ausreißern wie Irak und Nigeria zwar ohne großen Widerspruch aufgenommen, allerdings wird sich erst in den kommenden Wochen zeigen, ob diese den Worten auch Taten folgen lassen. Russlands Ölproduktion soll in den Tagen von 1.-10. September im Durchschnitt etwa 11,27 Mio. B/T betragen haben, was zumindest bedeuten könnte, dass die Förderung des Landes im laufenden Monat – wie von Energieminister Alexander Nowak jüngst angekündigt – im Vergleich zu den 11,29 Mio. B/T von Juli sinken könnte. Laut den Vereinbarungen mit der OPEC und anderen Produzenten müsste die Produktion des Landes jedoch noch um etwa 100.000 B/T gedrosselt werden, damit die Fördergrenze von 11,191 eingehalten wird.
Ob die OPEC+ Länder ihre Produktionskürzungen eventuell doch noch intensivieren müssen, hängt nicht zuletzt auch davon ab, wie sich die Beziehungen zwischen den USA und Iran weiterentwickeln. Eine Diskussion oder gar eine Entscheidung bezüglich stärkerer Kürzungen wird es jedoch wohl erst Anfang Dezember geben, wenn das JMMC und kurz darauf auch die OPEC sowie die OPEC+ zu ihren nächsten Sitzungen zusammenkommen.
Unterdessen könnte in der kurzfristigen Betrachtung die vorübergehende Sperrung des Houston Ship Channel die US-Ölbestandsdaten, die in der kommenden Woche veröffentlicht werden beeinflussen. Der Kanal ist ein wichtiges Nadelöhr für US-Rohöl- und Produktexporte sowie auch Rohölimporte. Diese Daten könnten im DOE-Bericht kommende Woche aufgrund der Sperrung verzerrt sein.
Heute Morgen handeln die Ölfutures an ICE und NYMEX zunächst einmal nahezu unverändert zu den Vortagesschlusswerten. Auch der EUR/USD bleibt im Bereich der Hochs von Donnerstagabend. Bei den rechnerischen Inlandspreisen deutet sich aufgrund des starken Kursrutsches an den Ölbörsen im gestrigen Tagesverlauf jedoch im Vergleich zu den Erhebungen von Donnerstagvormittag immer noch deutliches Abwärtspotenzial an.
Preisbestimmende Faktoren:
+ Russlands Ölproduktion Anfang September leicht gesunken |
+ USA verschieben nächste Runde von Strafzöllen um 2 Wochen |
+ US Ölbestandsveränderungen |
+ Expansive Maßnahmen der EZB und anderer Notenbanken |
+ Saudi-Arabien ernennt neuen Ölminister |
+ Handelsgespräche zwischen China und USA für Oktober geplant |
+ Iran: Nur bei Aufhebung aller US Sanktionen neue Verhandlungen |
+ Saudi-Arabien kürzt Ölexporte September um 0,7 Mio. B/T |
= JMMC fordert striktere Einhaltung der Fördergrenzen |
– Monatsberichte EIA, OPEC, IEA |
– Trump erwägt offenbar Lockerung der Iran Sanktionen |
– OPEC Förderung im August gestiegen |
Die letzte Heizperiode war lang, Ihr Heizölvorrat könnte also niedriger sein als Sie erwarten. Das Wetter ist für heute wieder angenehm sommerlich gemeldet auch wenn der Herbst bereits vor der Tür steht. Gehen Sie doch mal in Ihren Keller und prüfen Sie Ihren Heizöl Vorrat. Der nächste Winter kommt bestimmt. Bei Bedarf würden wir uns über Ihre Anfrage freuen. ->zur Preisanfrage