Ölpreise wenig verändert – Hohe Tankerpreise sorgen für Verschiebungen
* Oil-News für Mittwoch den 16.Oktober 2019 *
Der IWF hatte gestern das globale Wirtschaftswachstum – wie erwartet – nach unten korrigiert. Als Hauptursache für die schwache Entwicklung sieht man die Spannungen in Handelsfragen, die von den USA und China dominiert werden.
Dies stellt einmal mehr die Bedeutung der Verhandlungen der beiden Länder für Wirtschafts- und Ölnachfragewachstum in den Fokus. Da das vorläufige Abkommen keine Aufhebung der bisherigen Zölle vorsieht, wird es vermutlich keinen großen Einfluss auf die Entwicklung haben. Entsprechend stehen Marktteilnehmer der Angebots- und Nachfragebalance im kommenden Jahr weiter kritisch gegenüber. Insbesondere im ersten Quartal könnte sich mit der saisonal schwachen Ölnachfrage eine kräftige Überversorgung von 1,5 Mio. B/T ergeben.
Experten, wie beispielsweise Warren Patterson von der ING, warnen daher, dass die OPEC+ Gruppe ihre bisherigen Produktionskürzungen unbedingt verschärfen muss, will man größere Abwärtsbewegungen verhindern. Andere senken in diesem Zusammenhang auch ihre Preisprognosen für das laufende und kommende Jahr.
Der Generalsekretär der OPEC, Mohammad Barkindo, hatte zuletzt immer wieder angedeutet, dass man beim nächsten Meeting im Dezember vermutlich kürzen wird. Alle Optionen lägen auf dem Tisch und man werde eine starke Entscheidung treffen um die Preise zu stabilisieren, lassen sich seine jüngsten Kommentare zusammenfassen. Das Meeting vom 5. bis 6. Dezember wird daher zunehmend in den Fokus rücken, da es entscheidend sein wird, ob und wie stark die OPEC+ Gruppe die Förderung einschränken wird.
Zusammen mit den Verhandlungen sind dies die beiden großen Themen, die mittelfristig die Aufmerksamkeit auf sich ziehen werden. Aktuell sorgen unterdessen steigende Kosten für Öltanker für Verschiebungen am Markt. Nachdem die USA das Unternehmen „Cosco“, Eigentümer einer der größten Öltankerflotte der Welt, mit Sanktionen belegt hat, stehen einige Schiffe dem Markt faktisch nicht mehr zur Verfügung.
Wer diese Schiffe bucht riskiert ebenfalls von den USA sanktioniert zu werden. Nun hat sich das Angebot an Frachtraum auf dem internationalen Markt reduziert, sodass ein Wettbieten um die verbliebenen Schiffe entbrannt ist, was die Preise in die Höhe hat schnellen lassen. Mittlerweile werden Rekordsummen geboten. Kostete die Fahrt von West Afrika nach Asien umgerechnet auf ein Barrel Rohöl vor den Sanktionen noch 2 bis 2,5 Dollar, so sind es mittlerweile 10 Dollar und damit rund 20% des eigentlichen Warenwerts.
Das Ergebnis: die Kosten der Raffinerien steigen, sodass die Produkt-Futures zulegen, während die Nachfrage nach Rohöl am Spotmarkt sinkt. Man sucht nach Lieferanten mit kürzeren Transportwegen oder reduziert, wie im Falle der chinesischen Sinopec, die Auslastung der Anlagen. Die Frachtkosten haben so stark zugelegt, dass dies die Rohöl Preise für Futures mit einer kurzen Laufzeit besonders stark belastet und der Preisunterschied zu den Produkten (Crack-Spread) zunimmt.
Die US Ölbestandsdaten werden in dieser Woche, wegen des US Columbus Day vom Montag, einen Tag später als üblich veröffentlicht. Die Zahlen des API werden daher erst heute Nacht und die Daten des DOE morgen Nachmittag zur Verfügung stehen. Die Futures starten mit einer engen Spanne in den Tag und zeigen sich nach den Turbulenzen zunächst wenig verändert im Vergleich zu gestern Nacht. Da sich die Produkte im Vergleich zu Rohöl allerdings etwas fester präsentieren, zeichnen sich bei den rechnerischen Inlandspreiserwartungen aktuell steigende Niveaus zu gestern ab.
Preisbestimmende Faktoren:
+ OPEC Generalsekretär deutet Eingriff zur Stabilisierung der Preise an |
+ Hohe Tankerpreise bullish für Produkte |
+ Handelsstreit: vorläufige Einigung für Annäherung zwischen USA und China |
+ Ecuador erklärt Force Majeure |
+ OPEC Monatsreport bullish |
+ Türkei greift Kurden in Nordsyrien an |
+ Unruhen im Irak |
– IWF senkt Prognose für Wirtschaftswachstum |
– Hohe Tankerpreise bearish für Rohöl |
– Ecuador könnte Force Majeure bald aufheben |
– Enttäuschung über Ergebnis bei Handelsstreit |
– IEA Monatsreport bearish |
– EIA Monatsreport bearish |
Die letzte Heizperiode war lang, Ihr Heizölvorrat könnte also niedriger sein als Sie erwarten. Das Wetter für die Region Südpfalz ist für heute leicht bewölkt bei 17 Grad gemeldet. Der Herbst hat einzug gehalten. Gehen Sie doch mal in Ihren Keller und prüfen Sie Ihren Heizöl Vorrat. Der nächste Winter kommt bestimmt. Bei Bedarf würden wir uns über Ihre Anfrage freuen. ->zur Preisanfrage