Preisnachlässe zeichnen sich ab – Technische Verkäufe und US Bestandsaufbauten
* Oil-News für Dienstag den 29.Oktober 2019 *
Der US Präsident, Donald Trump, äußerte sich optimistisch, dass ein Handelsabkommen mit China schon bald unterzeichnet werden könnte. „Wir gehen davon aus, dass wir dem Zeitplan voraus sind, um einen sehr großen Teil des China-Vertrags zu unterzeichnen. Wir nennen es Phase Eins, aber es ist ein sehr großer Teil,“ so Trump.
Am Wochenende hatten die chinesische Industrie einen starken Rückgang ihrer Gewinne im Vergleich zum Vorjahr bekanntgegeben. Der Streit mit den USA belastet aber nicht nur die zweitgrößte Volkswirtschaft deutlich, er gilt auch als einer der größten Einflussfaktoren für die schwächelnde globale Wirtschaft und das Ölnachfragewachstum. „Wenn die Handelsgespräche weiter voranschreiten und wir die volle Zustimmung zu Phase 1 des Deals sehen, dürfte dies dazu beitragen, die Stimmung weiter zu verbessern,“ bewertet Warren Patterson, von der ING, die Kommentare.
Eine Unterschrift gilt am Rande APEC (Asia-Pacific Economic Cooperation) Meeting am 16. bis 17. November in Chile als möglich. Doch bis bekannt ist, ob sich die Parteien einigen und vor allem welche Schritte man beschließt, bleiben Rallies an ICE und NYMEX wegen der Sorgen über die globale Wirtschaftsentwicklung begrenzt. Vor allem bei WTI spiegeln sich die Bedenken bezüglich des schwachen Nachfragewachstums in 2020 im Time-Spread wider, da der aktuelle Frontmonat Dezember niedriger als der Januar und Februar Kontrakt gehandelt wird, so der Hinweis der Analysten von Enverus.
Dieser Wechsel in eine Backwardation Konstellation kann ein bearishes Signal sein, gerade bei WTI können aber insbesondere die Lagerbestände in Cushing, Oklahoma, dem Erfüllungsort für WTI Kontrakte, zu Verzerrungen führen. Brent gilt in dieser Sache als ein besserer globaler Indikator, und hier bleibt der Markt in einer Contango Konstellation.
In den USA zeichnen sich unterdessen wieder Bestandsaufbauten an, zumindest im Zentrallager, Cushing. Genscape geht davon aus, dass die Vorräte in der vergangenen Woche um 1,5 Mio. Barrel zugenommen haben könnten, während erste Umfragen bei Analysten davon ausgehen, dass die landesweiten Rohölbestände um +0,7 Mio. Barrel gestiegen sind. Dies würde allerdings bedeuten, dass die Vorräte außerhalb von Cushing um -0,8 Mio. Barrel abgenommen haben. Die Zahlen des API werden heute Nacht um 22:30 Uhr veröffentlicht und die Daten des DOE morgen Nachmittag um 16:30 Uhr.
Unterdessen deutet der stellvertretende Energieminister Russlands, Pavel Sorokin, an, dass man sich auf ein schwächelndes Wachstum der US Schieferölförderung einstellen und dies auch bei der anstehenden Entscheidung der OPEC+ Gruppe Anfang Dezember mit einbeziehen müsse. Nachdem der OPEC Generalsekretär in den letzten Wochen wiederholt betonte, dass alle Optionen auf dem Tisch lägen, könnte dies ein Hinweis sein, dass eine weitere Kürzung eventuell nicht ganz so leicht durchzusetzen ist.
Analysten halten eine stärkere Förderkürzung der OPEC+ Gemeinschaft zwar für zwingend notwendig, um eine Überversorgung in der ersten Jahreshälfte 2020 zu vermeiden, doch die „eine Verlängerung der momentanen Kürzungen bedeutet für die Erzeugergemeinschaft den Weg des geringsten Widerstands, während tiefere Kürzungen weitaus schwieriger zu vereinbaren sind,“ fasst Analyst Harry Tchilinguirian, von der BNP Paribas, die Situation zusammen.
Der Markt hat sich an die positiven Kommentare zum Handelsstreit mittlerweile gewöhnt. Wichtig ist nun, dass auch etwas entscheidendes geliefert wird, während das OPEC Meeting immer mehr in den Fokus rückt. Ohne klar bullishe Signale aus diesen beiden Ecken bleibt die fundamentale Konstellation weiter leicht bearish, da sich im mittelfristigen Horizont für die erste Jahreshälfte 2020 eine Überversorgung andeutet und sich bei den US Ölbestandsdaten kurzfristig Aufbauten ergeben könnten. Mit den Gewinnmitnahmen in den Morgenstunden bleiben die Futures an der ICE zwar noch oberhalb der Vortagestiefs, sorgen allerdings dafür, dass sich bei den Inlandspreisniveaus weitere Abwärtsspielräume andeuten.
Preisbestimmende Faktoren:
+ Baker Hughes meldet starken Rückgang bei US Ölbohranlagen |
+ OPEC weist auf mögliche Produktionskürzung hin |
= Brexit hängt weiter in der Luft |
= Handelsstreit zwischen USA und China noch nicht abschließend geklärt |
– Erwartung von Aufbauten bei US Rohölbeständen |
– Kasachstan steigert Rohölförderung |
– Indiens Ölnachfrage im September gesunken |
– IEA deutet erneute Senkung der Ölnachfrageprognose an |
Die letzte Heizperiode war lang, Ihr Heizölvorrat könnte also niedriger sein als Sie erwarten. Das Wetter für die Region Südpfalz ist für heute leicht wolkig bei 11° Grad gemeldet. Der Herbst hat einzug gehalten. Gehen Sie doch mal in Ihren Keller und prüfen Sie Ihren Heizöl Vorrat. Der nächste Winter kommt bestimmt. Bei Bedarf würden wir uns über Ihre Anfrage freuen. ->zur Preisanfrage