Handelsstreit und Devisenhandel sorgen für Volatilität
* Oil-News für Dienstag den 6. August 2019 *
Der Handelsstreit zwischen USA und China ist voll im Gange und weitet sich auf immer neue Bereiche aus. Die Regierung in China hat nun angeordnet, dass man weniger US Agrarprodukte kaufen wird, was man klar als Vergeltungsmaßnahme gegen die neu angekündigten Zölle ab September sehen darf. Zudem wertete der Yuan stark ab und fiel gegenüber dem US Dollar auf den niedrigsten Stand seit 2008.
Der Währungshandel ist ein scharfes Schwert der Chinesen im Handelskonflikt, denn wertet die heimische Währung gegenüber dem Dollar ab, dann werden die in China hergestellten Produkte günstiger für Unternehmen und Käufer aus den USA, womit man die Zölle der USA auskontern kann. Gleichzeitig werden Importe aus den USA teurer, sodass Weniger US Güter in China nachgefragt werden. Analysten und Marktbeobachter sehen in der Abwertung des Yuans eine deutliche Warnung in Richtung Washington, dass Peking bereit ist sich mit allen Mitteln gegen den Druck aus den USA zu wehren.
„Die Kursbewegungen im Devisenhandel sind Teil des Handelskrieges“, so Analyst Andre Bakhos, von New Vines Capital. „Es ist eine starke Aussage in Richtung USA, die besagt: ‚Wenn sie spielen möchten, könnten wir auch anders spielen.‘ Das nimmt dem Markt jede Hoffnung, dass eine schnelle Lösung für den Handelsstreit gefunden wird.“, so sein Fazit. „Die Eskalation des Handels zwischen den USA und China wirkt sich ebenfalls negativ auf die Aussichten für die Ölnachfrage aus, da der Zwist nach wie vor große Auswirkungen auf den asiatischen Wirtschaftsraum hat, der für die Erwartungen des globalen Ölnachfragewachstums von entscheidender Bedeutung ist“, sagte Analyst John Kilduff, von Again Capital Management.
Von der US Regierung wurden prompt die Vorwürfe einer Währungsmanipulation laut, was Sanktionen gegen China nach sich ziehen könnte. Entsprechend hatte die Peoples Bank of China etwas entgegengewirkt und den Referenzpreis nicht ganz so schwach festgelegt. Zudem hatte sich der Yuan in der Nacht auch etwas erholt. Nichtsdestotrotz sind die Auswirkungen des Streits zwischen USA und China enorm, sodass Paul Sankey, von Mizuho Securities, die Lage des Ölmarktes in 2020 als „besorgniserregend“ beschreibt. Das globale Ölnachfragewachstum werde im kommenden Jahr unter 1 Mio. B/T liegen, was erheblich niedriger als das zuvor in diesem Jahr erwartete Niveau sei. Damals hatten einige Experten das weltweite Ölnachfragewachstum noch auf 1,7 Mio. B/T geschätzt, so sein Hinweis. Alleine das zusätzliche Ölangebot aus den USA wird damit das Ölnachfragewachstum übersteigen, sodass eine Überversorgung wohl kaum zu vermeiden ist.
Andere Faktoren am Markt werden von dem Handelsstreit und den potenziellen Auswirkungen auf die Balance am Ölmarkt dominiert. Die Spannungen im Nahen Osten bleiben zwar stützend, der Dienstleister Drillinginfo sieht den Markt allerdings weiter bearish. „Aufgrund der Fokussierung auf Zollfragen und der Verlangsamung des globalen Wachstums, dürfte der Markt nach unten driften, mit kurzzeitigen Preisrallyes durch Nachrichten aus dem Nahen Osten. Die [WTI] Preise werden die Schlüsselunterstützung bei etwa 50 Dollar testen, die den Markt im Mai stützten“, so die Einschätzung.
Trader werden nun aber auch noch auf die wöchentlichen US Ölbestandsdaten achten. Hier meldet Genscape für Cushing bereits mit -2,4 Mio. B/T starke Abbauten, was ein Indiz für deutliche Abbauten bei den Gesamtbeständen ist. Das API wird seine Zahlen hierzu in der Nacht um 22:30 Uhr veröffentlichen. Am Abend steht nach Redaktionsschluss auch noch der EIA Monatsreport auf der Agenda, der ein Update für die Marktentwicklung liefern wird. Beide Zahlenwerke werden morden früh bei uns veröffentlicht.
Die Futures an ICE und NYMEX ziehen in den Morgenstunden an und präsentieren sich im asiatischen Handel durch die Bewegungen im Devisenhandel äußerst volatil. Dennoch bleibt Gasoil unter den Niveaus von gestern Mittag, während sich auch der Euro/Dollar-Kurs über den Niveaus von gestern Mittag halten kann. Für die Inlandspreise deuten sich damit unterm Strich aktuell deutliche Abwärtspotenziale zu gestern an.
Preisbestimmende Faktoren:
+ Genscape meldet bestandsabbauten in Cushing |
+ NOC erklärt Force Majeure für Sharara-Öl |
+ Iran und Russland planen Militärmanöver in der Straße von Hormus |
+ Iran beschlagnahmt britischen Tanker in der Straße von Hormus |
+ Iran überschreitet Grenzen des Atomdeals |
+ USA haben Sanktionen gegen Venezuela verschärft |
= OPEC+ verlängert Produktionskürzung bis Ende März 2020 |
– China und USA heizen Handelsstreit weiter an |
– Saudi-Arabien und Kuwait mit möglicher Produktionssteigerung |
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