Hurrikan – US-Lagerbestände und Iran stützen – Ölpreis auf höchstem Niveau seit Mai
* Oil-News für Donnerstag den 11.Juli 2019 *
Der Sturm im Golf von Mexiko hat nun zur Evakuierung mehrerer Ölplattformen in der Region geführt. Insgesamt wurde die Ölförderung um 32% bzw. um etwa 603.000 B/T gedrosselt. Der Sturm könnte schon heute zu einem Tropensturm und am Freitag sogar zu einem Hurrikan heraufgestuft werden. Neben den Abschaltungen in der Ölförderung wird vor allem die Gefahr für die Raffinerien groß sein. Die Auswirkungen der starken Regenfälle und der Springflut werden sich ab Freitag und Samstag zeigen, so der Meteorologe Jim Roullier, von der Energy Weather Group, der annimmt, dass das Schlimmste erst noch kommen wird.
Im Bereich der Straße von Hormus soll der Iran versucht haben einen britischen Öltanker in internationalen Gewässern unter Kontrolle zu bringen. Der Tanker kreuzte zuletzt im Persischen Golf, da man sich um die Sicherheit des Schiffs und seiner Besatzung bei einer Passage der Meeresenge sorgte (09.07.2019 BP hält Tanker im Persischen Golf zurück). Der Iran hatte mit einer solchen Vergeltungsmaßnahme gedroht, nachdem britische Spezialeinheiten einen Öltanker bei Gibraltar festgesetzt haben. Durch das Einschreiten der britischen Fregatte HMS Montrose konnte dies allerdings abgewendet werden. Der Zwischenfall zeigt jedoch wie angespannt die Lage vor Ort ist, und dürfte dicht gerade zur Deeskalation beitragen.
Die US Ölbestandsdaten des DOE von gestern fielen ebenfalls bullish aus, wobei das Hauptaugenmerk klar auf den starken Rückgang der Rohölvorräte lag. Diese fielen auf den niedrigsten Stand seit 3 Monaten und dürften nun zu einer Trendwende geführt haben. Die US Rohölbestände waren im Juni auf das höchste Niveau seit Mitte 2017 geklettert, obwohl die OPEC+ Gruppe die Ölförderung seit Jahresbeginn stark reduziert hatte.
Im Falle der Druzhba Pipeline gibt es unterdessen Entwarnung. Die PCK Raffinerie in Schwedt hatte die Abnahme des Rohöl offenbar nur für einen Tag ausgesetzt. Der russische Versorger Lukoil sagte, dass man die Versorgung über die Pipeline sicherstellen könnte und es aktuell keine Beschwerden der Abnehmer gebe. Allerdings gibt es auf polnischer Seite vom Pipelinebetreiber PERN bedenken, dass Lieferungen wegen erneuter Verunreinigungen mit organischen Chlor eingestellt werden könnten. Man hoffe es sei nicht der Fall, aber es werde immer wieder Öl übrig sein, das einen höheren Gehalt an organischem Chlor habe, so Vorstandsvorsitzende Igor Wasilewski.
Die Futures an ICE und NYMEX bleiben mit der fundamental bullish einzustufenden Konstellation erst einmal fest. Vor allem die Gefahr von Raffinerieausfällen in der Golfregion der USA sind hierbei treibende Kraft. Trader werden sich noch immer an Hurrikan Harvey in 2017 erinnern, der mit starken Regenfällen zu langen Ausfallzeiten führte, was die Preise an den Börsen über Monate stützte.
Der Euro/Dollar-Kurs zieht zwar etwas an, kann den Preisanstieg über die Ölbörsen für das Inland allerdings kompensieren. Bei den rechnerischen Inlandspreisen ist zum aktuellen Stand daher mit starken Preissteigerungen zu gestern zu rechnen.
Preisfaktoren:
+ Hurrikan-Center: US Ölproduktion wird gedrosselt |
+ Iran versucht britischen Ölanker festzusetzen |
+ Trump will Iran-Sanktionen erneut verschärfen |
+ US Ölbestandsveränderungen API & DOE |
+ Russlands Ölproduktion Anfang Juli gesunken |
+ Iran überschreitet Grenzen des Atomdeals |
+ Powell und Draghi kündigen expansive Geldpolitik an |
+ USA haben Sanktionen gegen Venezuela verschärft |
= OPEC+ verlängert Produktionskürzung bis Ende März 2020 |
– Monatsreport EIA |
– Venezuela kann Ölexporte überraschend steigern |
– USA und China belegen sich mit neuen Strafzöllen |
Der Winter war lang, Ihr Heizölvorrat könnte also niedriger sein als erwartet. Auch wenn heute wieder Temperaturen weit über 30 Grad gemeldet sind. Gehen Sie doch mal in Ihren Keller und prüfen Sie Ihren Heizöl Vorrat. Bei Bedarf würden wir uns über Ihre Anfrage freuen. Wir stehen Ihnen in allen Fragen mit Rat und Tat zur Seite! -> zur Preisanfrage