Ölpreise holten Verluste am Mittwochabend wieder auf – Trump-Kommentare stützten
* Oil-News für Donnerstag den 26. September 2019 *
Erst am Dienstag hatte US-Präsident Trump den Sorgen um die Entwicklung der Wirtschaft und die Ölnachfrage wieder neue Nahrung gegeben. Mit seiner Aussage, er wolle kein „schlechtes Abkommen“ mit China dämpfte er die Hoffnungen auf ein baldiges Handelsabkommen zwischen Washington und Peking. Wie so oft schon sahen die Dinge nur einen Tag später bereits wieder anders aus.
Nachdem er noch am Dienstag bei der UN-Generalversammlung kritisierte, dass China sich bisher nicht an die gemachten Zusagen gehalten habe, sagte Trump am gestrigen Mittwoch, es bestehe „eine gute Chance“, dass man ein Handelsabkommen treffen könne. Peking sei sehr darauf bedacht, ein Abkommen zu schließen und beginne damit, in größerem Umfang Produkte wie Rind- und Schweinefleisch zu kaufen. Obwohl die jüngsten Äußerungen Trumps am Mittwochabend an den Finanz- und somit auch an den Ölmärkten wieder zu einer leichten Erholung führten, dürften die Sorgen um die Ölnachfrage erst endgültig ausgeräumt sein, wenn es tatsächlich ein Handelsabkommen gibt. Bis dahin könnten die wichtigen Institutionen des Ölmarkts (EIA, IEA, OPEC,…) auch weiterhin dazu tendieren, ihre Nachfrageprognosen zu senken.
Auf der Angebotsseite dürfte die Erholung der saudischen Ölproduktion von den Anschlägen auf zwei Anlagen am 14. September weiterhin im Fokus der Händler bleiben. Erst gestern gaben Personen mit Kenntnis über die Produktionsdaten des staatlichen Ölunternehmens Saudi Aramco neue Informationen weiter, die darauf hindeuten, dass die Produktionskapazität des Königreichs bereits wieder bei 11 Mio. B/T liegt und somit früher als angenommen fast vollständig wiederhergestellt ist. Sollte dies von offizieller Seite bestätigt werden, würde es stärkeren Aufwärtsbewegungen an den Ölbörsen entgegenwirken, zumal die Nachfrage auf kurze Sicht nicht nur durch den Handelsdisput zwischen den USA und China gedämpft werden könnte sondern auch durch saisonale Wartungsarbeiten an Raffinerien.
In den USA scheint man mit den saisonalen Wartungsarbeiten bereits langsam zu beginnen. Darauf deutet zumindest der starke Rückgang der Raffinerieauslastung hin, den das DOE am gestrigen Mittwoch für die Woche zum 20. September meldete. Die US-Produktnachfrage erwies sich dazu in der vergangenen Woche allerdings noch als relativ solide. Der zweite wöchentliche Anstieg der amerikanischen Ölbestände in Folge hatte an den Ölbörsen dagegen kaum Einfluss, da gerade bei den Rohölbeständen die Aufbauten fast ausschließlich in Cushing registriert wurden.
Was den Iran-Konflikt angeht, so scheint eine Annäherung zwischen den USA und Iran weiterhin unwahrscheinlich. Zwar forderte Irans Präsident Hassan Ruhani die USA am Mittwoch bei der UN-Generalversammlung auf, selbst mehr zu geben, bevor man auf Zugeständnisse Teherans hoffe. Verhandlungen, die durch den Druck der USA erzwungen werden, lehnte Ruhani erneut ab. Zu einem Treffen Ruhanis mit seinem US-Kollegen kam es daher bislang nicht. Unterdessen erteilte Präsident Trump dem amerikanischen Außenministerium am gestrigen Mittwoch die Erlaubnis, hochrangige Vertreter der iranischen Regierung die Einreise in die USA zu verweigern.
Im heutigen Tagesverlauf stehen mit den wöchentlichen Arbeitsmarktdaten und dem Bruttoinlandsprodukt der USA noch einige wichtige Konjunkturindikatoren aus. Aktuell kommt der EUR/USD leicht von seinem Tief von gestern Nacht zurück, während die Ölfutures im Bereich der Schlusswerte von Mittwoch notieren. Über unseren RPI Regio-Preis-Index deuten sich daher für heute Morgen geringfügige Preisaufschläge für das Inland an.
Preisbestimmende Faktoren:
+ Trump sieht „gute Chance“ für Handelsabkommen mit China |
+ Zweifel an schneller Erholung der saudischen Ölproduktion |
+ Trump kündigt weitere Sanktionen gegen Iran an |
+ Handelsgespräche zwischen China und USA wurden wiederaufgenommen |
– US-Ölbestandsdaten |
– Demokraten untersuchen Amtsenthebung Trumps |
– US Ölbestandsveränderungen API |
– 75% der saudischen Ölproduktion wiederhergestellt |
– Monatsberichte EIA, OPEC, IEA |
Die letzte Heizperiode war lang, Ihr Heizölvorrat könnte also niedriger sein als Sie erwarten. Das Wetter für die Region Südpfalz ist für heute bedeckt mit 17 Grad Höchsttemperatur gemeldet. Der Herbst hält Einzug. Gehen Sie doch mal in Ihren Keller und prüfen Sie Ihren Heizöl Vorrat. Der nächste Winter kommt bestimmt. Bei Bedarf würden wir uns über Ihre Anfrage freuen. ->zur Preisanfrage