Ölpreise nach API-Bestandsdaten fester
* Oil-News für Donnerstag den 05. September 2019 *
Der Handelskonflikt zwischen den USA und China steht bei den Marktteilnehmern weiterhin im Fokus, da er die Erwartungen im Hinblick auf die Entwicklung der Ölnachfrage maßgeblich beeinflusst. Nachdem bis gestern noch Unsicherheit darüber herrschte, wann die nächsten Gespräche zwischen den Regierungsvertretern der beiden Großmächte stattfinden werden und ob überhaupt, steht nun fest: Die nächste Gesprächsrunde wird auf Anfang Oktober verschoben.
Chinas Vizepremier Liu He, US-Finanzminister Steven Mnuchin und der amerikanische Handelsrepräsentant Robert Lighthizer sollen sich am Donnerstag auf die Verschiebung geeinigt haben, so das chinesische Handelsministerium. Vorerst beruhigt dies wohl die Gemüter, allerdings ist laut Paola Rodriguez-Masiu von Rystad Energy weiterhin die Möglichkeit nicht auszuschließen, „dass China und die USA auch weiterhin die Zölle anheben werden.“ Abgesehen von den jüngsten Entwicklungen im Handelskonflikt weckte gestern auch ein guter Einkaufsmanagerindex aus dem chinesischen Dienstleistungssektor die Hoffnung, dass es um die Wirtschaft – und damit letztlich auch um die Ölnachfrage – der Volksrepublik nicht ganz so schlecht bestellt ist wie befürchtet.
Welche Erwartungen die Experten hinsichtlich der Ölnachfrage haben, wird sich in der kommenden Woche zeigen. Dann werden EIA, OPEC und IEA ihre aktuellen Monatsberichte veröffentlichen. Auch zur Entwicklung der Ölproduktion inner- und außerhalb der OPEC können sich die Marktteilnehmer dann ein genaueres Bild machen.
Während die Analysten für August sowohl mit einem Anstieg der OPEC-Produktion wie auch der Ölproduktion Russlands rechnen, kündigte der russische Energieminister Alexander Nowak am gestrigen Donnerstag laut der Nachrichtenagentur Interfax an, Russland werde seine Fördermengen im September wieder etwas zurückfahren. Da Saudi-Arabien seine Exporte im September weiter reduzieren will, dürfte das Angebot zumindest kurzfristig wieder leicht sinken. Neue US-Sanktionen gegen den Iran dürften außerdem auch hier weiterhin zu einem Rückgang der Ölproduktion führen. Erst am Donnerstag hatte die US-Regierung ein iranisches Netzwerk sanktioniert, das weiterhin Öllieferungen ermöglicht und mit den Einnahmen daraus den Terror finanziert haben soll.
Was die Angebotssituation angeht, bleibt allerdings auch abzuwarten, wie sich die US-Ölproduktion entwickelt. In seinem letzten Ölbestandsbericht meldete das DOE einen Anstieg der Produktion auf 12,5 Mio. B/T. Damit erreichte die amerikanische Rohölproduktion in den wöchentlichen Schätzungen des DOE ein neues Rekordhoch. Aufgrund des US-Feiertags am Montag sind die DOE-Daten für die Woche zum 30. August erst heute um 17:00 Uhr fällig.
Nachdem die US-Rohölbestände in den vergangenen zwei Wochen abnahmen, rechnet das API für die aktuelle Berichtswoche wieder mit einem leichten Anstieg. Dies belastete die Ölfutures gestern Nacht noch leicht. Bei den Benzin- und Destillatebeständen soll es jedoch zu Abbauten gekommen sein. Sollte das DOE die Daten des API in der Tendenz bestätigen, könnte es trotz Bestandsaufbauten bei Rohöl zu einem Rückgang der Gesamtbestände gekommen sein, sodass die DOE-Daten letztlich doch noch leicht bullish wirken könnten. Zudem werden die Zahlen zur US-Produktnachfrage für die Marktteilnehmer heute ein wichtiger Faktor sein, da mit dem Labor Day Wochenende für gewöhnlich auch die nachfrageintensivere Sommersaison als beendet gilt. Sollte die Nachfrage also in der vergangenen Woche gesunken sein, dürfte dies heute einen besonders starken bearishen Einfluss auf die Bewertung der Daten haben.
Unterdessen hat Hurrikan Dorian in Florida deutlich geringere Schäden angerichtet als auf den Bahamas und ist nun in Richtung Norden unterwegs. Erst im weiteren Wochenverlauf dürfte klar werden, ob Dorian die Versorgungslage an der US-Ostküste maßgeblich beeinträchtigt.
Die Futures an ICE und NYMEX blieben heute Morgen im Bereich der Hochs von Mittwochabend. Auch der Euro/Dollar-Kurs notiert weiterhin auf höherem Niveau, gab zuletzt allerdings etwas nach. Bei den rechnerischen Inlandspreisen deuten sich daher noch einmal leichte Preissteigerungen an.
Preisbestimmende Faktoren:
+ Russland will Produktion im September kürzen |
+ Handelsgespräche zwischen China und USA für Oktober geplant |
+ Iran: Nur bei Aufhebung aller US Sanktionen neue Verhandlungen |
+ China und USA gehen bei Handelsstreit wieder aufeinander zu |
+ Kanada verlängert Produktionsbeschränkungen |
+ Saudi-Arabien kürzt Ölexporte September um 0,7 Mio. B/T |
= Hurrikan Dorian |
– API meldet leichte Bestandsaufbauten bei US-Rohöl |
– Irans Ölexporte im August gestiegen |
– OPEC Förderung im August gestiegen |
– Russland hat im August mehr Rohöl gefördert |
– OPEC Produktion im August gestiegen |
– Russland hält Produktionsvorgaben von OPEC+ nicht vollständig ein |
– Handelsstreit: Neue Strafzölle zwischen USA und China treten in Kraft |
Die letzte Heizperiode war lang, Ihr Heizölvorrat könnte also niedriger sein als Sie erwarten. Das Wetter ist für heute wieder angenehm sommerlich gemeldet auch wenn der Herbst bereits vor der Tür steht. Gehen Sie doch mal in Ihren Keller und prüfen Sie Ihren Heizöl Vorrat. Der nächste Winter kommt bestimmt. Bei Bedarf würden wir uns über Ihre Anfrage freuen. ->zur Preisanfrage