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OPEC verlängert Produktionskürzungen

 * Oil-News für Dienstag den 02.Juli 2019 *

 

Die OPEC hatte sich auf ein einfaches und kurzes Meeting eingestellt, da man im Kern der Sache, der Verlängerung der Produktionskürzungen, ja bereits am Wochenende weitestgehend eine Einigung erreicht hatte. Doch schlussendlich dauerte das Treffen der Minister rund 5 Stunden länger als geplant, sodass die offizielle Pressekonferenz erst in der Nacht abgehalten wurde.

Die OPEC hatte sich schon vergleichsweise früh auf eine Fortsetzung der aktuellen Kürzungen von 0,8 Mio. B/T plus 0,4 Mio. B/T von Nicht-OPEC Ländern bis Ende März verständigt. Problematisch war aber die Formalisierung der Zusammenarbeit zwischen dem Kartell und Russland, die ebenfalls zur Diskussion stand. Letztlich konnte hier aber doch eine Einigung gefunden werden, nachdem festgelegt wurde, dass der Entscheidungsprozess der OPEC nicht verändert wird, damit der Einfluss Saudi-Arabiens oder Russlands nicht zu dominant wird, so der iranische Ölminister Zanganeh.

Die Verlängerung der Produktionskürzungen um 9 Monate bis Ende März ist eher unüblich, da die regulären Meetings der OPEC normaler Weise zwischen Ende November und Ende Dezember oder zwischen Ende Mai und Ende Juni stattfinden. Die Verlängerung bis März könnte ein weiteres Meeting im Frühjahr 2020 notwendig machen oder aber auch zu schwierigen Verhandlungen beim Treffen Ende 2019 führen, wenn einige Länder die Produktionskürzungen schon frühzeitig verlängern wollen.

Die Tatsache, dass die Kürzungen nun bis einschließlich März gelten, dürfte vor allem an der saisonal geringen Ölnachfrage im ersten Quartal liegen, wenn der Bedarf an Rohöl für gewöhnlich am niedrigsten ist. Generell wird die lange Laufzeit von Marktteilnehmer als Indiz gesehen, dass die OPEC weiter eine schwache Nachfrageentwicklung sieht und der Markt wohl länger als gedacht braucht, um in Balance zu kommen. Insbesondere die steigend erwartete US Schieferölförderung in der zweiten Jahreshälfte wird als ein großer Faktor gesehen, während sich die Konjunktur und damit die Ölnachfrage abschwächt.

Einige Analysten sehen in der Entscheidung der OPEC, die Produktionsquoten unverändert zu belassen, sogar das Potenzial einer Produktionssteigerung. Generell sollen sich die beteiligten Länder strikter an die Vorgaben halten. Saudi-Arabien hatte im Mai jedoch 9,69 Mio. B/T gefördert, was deutlich geringer als die offizielle Quote von ca. 10,3 Mio. B/T ist. Analystin Amrita Sen, von Energy Aspects, geht davon aus, dass die Saudis nicht länger gewillt sind die Nichteinhaltung der anderen Länder aufzufangen und ihre Ölproduktion um +0,3 auf etwa 10 Mio. B/T steigern könnten.

Ein starkes Signal geht vom OPEC Meeting also nicht aus. Das Ergebnis ist faktisch sicherlich bullish zu sehen, doch bleibt die Frage, wie es umgesetzt wird und ob damit die Ölförderung eventuell sogar leicht zunimmt. Die Futures verpassten es den Beschluss mit einer Aufwärtsbewegung zu quittieren, was ein Zeichen für erhebliche Zweifel am Markt gesehen werden kann. Nun wartet man noch auf die Ergebnisse der Runde mit den Nicht-OPEC Ländern, wo die Beschlussfassung als einfach erwartet wird.

Nach den späten Gewinnmitnahmen von gestern Abend, starten die Ölpreise an ICE und NYMEX den unterhalb der Vortagesniveaus. Der Euro/Dollar-Kurs gibt zwar nach und verteuert damit die Importpreise für das in Dollar gehandelte Öl, doch unterm Strich überwiegen die Preisnachlässe an den Ölbörsen, womit sich bei den Inlandspreisen klare Preissenkungen zu gestern abzeichnen.

 

 

 

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