Technischer Verkaufsdruck – Saudis zu weiteren Produktionsürzungen bereit
* Oil-News für Dienstag den 29.Oktober 2019 *
Die US Ölbestandsdaten nach Version des API aus der Nacht zeigen zwar einen Bestandsaufbau in Cushing, doch die landesweiten Vorräte sollen um -0,7 Mio. Barrel gesunken sein. Dies würde bedeutet, dass die Bestände in den Regionen ohne Cushing sogar um -1,9 Mio. Barrel gesunken sind.
in Mio Barrel | Rohöl | Destillate | Benzin | Raffinerie | Cushing |
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Erwartung: 29.10. | +0,8 | -2,4 | -2,1 | +0,5% |
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API: 29.10. | -0,7 | -1,6 | -4,7 | +1,2 |
Die Abbauten bei Rohöl deuten weiter auf eine hohe Raffinerieauslastung und vermutlich auch hohe Ölexporte hin. Kombiniert mit den Abbauten bei Benzin und Destillaten ist der Bericht des API insgesamt bullish zu bewerten. Marktteilnehmer warten nun auf die Daten des DOE um 16:30 Uhr, die für gewöhnlich einen größeren Einfluss haben und auch Zahlen zu Importen, Exporten, Produktnachfrage und Ölförderung liefern.
Der Hinweis des stellvertretenden russischen Energieminister, Pavel Sorokin, wurde gestern als Indiz gewertet, dass es Stimmen innerhalb der OPEC+ Gruppe gibt, die sich gegen eine stärkere Förderkürzung im Dezember aussprechen. Zweifel dieser Art belasten die Ölpreise, denn schließlich erwartet man für das kommende Jahr, insbesondere die erste Jahreshälfte, eine deutliche Überversorgung.
„Russland hat sich noch nie fest zu einer Ausweitung der Produktionskürzungen verpflichtet, da dies von der Marktsituation abhängen würde,“ so die Analysten der Commerzbank, die anfügten, dass dies „nichts Neues“ sei. „Wir glauben, dass Russland einer Verlängerung zustimmen wird, da die Vorteile – nämlich die rentablen Preise – die Nachteile geringerer Verkaufsmengen überwiegen,“ so die Erwartung der deutschen Großbank. Während die Kommentare des OPEC Generalsekretärs in den letzten Wochen, sowie die des nigerianischen Ölministers gestern, auf eine stärkere Produktionskürzung der Gruppe hinweisen, befürwortet längst nicht jedes Mitglied eine Verschärfung der Maßnahmen.
Ecuador hat sogar seinen Austritt aus dem Kartell erklärt, da man aus wirtschaftlichen Gründen innenpolitisch weitere Einschnitte in der Förderung nicht vertreten könne. Das Meeting der OPEC findet in 5 Wochen in Wien statt und wird vermutlich kein einfaches werden. In der Zeit bis dahin werden Kommentare und Wasserstandsmeldungen aus bilateralen Gesprächen der OPEC+ Mitglieder vermutlich in den Fokus rücken.
Unterdessen sieht man bei der BP den Markt bei 60 Dollar als ausbalanciert an. Der Handelsstreit zwischen USA und China, werde die Preise allerdings eher belasten als stützen, glaubt Analyst Brian Gilvary, Finanzvorstand der BP. Der Konzern sieht das Nachfragewachstum weiter schwach. Dieses habe sich aktuell auf 0,9 Mio. B/T reduziert, nachdem es im ersten und zweiten Quartal noch bei 1,3 und 1,0 Mio. B/T lag.
Die Richtung der Märkte wird in den kommenden beiden Wochen wohl von einer möglichen Einigung im Handelsstreit zum „Phase 1“ Paket zwischen USA und China abhängen. Ein Deal wäre mindestens temporär positiv für Wirtschaft und Ölpreise, wobei die Inhalte darüber entscheiden wie stark und nachhaltig diese Wirkung wäre. Danach wird aber ganz klar die OPEC das Geschehen dominieren. Keine Verschärfung der aktuellen Kürzungen würde eine starke Überversorgung zum Jahresbeginn 2020 bedeuten und würde die Ölpreise im Jahresendspurt wohl deutlich nachgeben lassen.
Heute Morgen handeln die Ölpreise an ICE und NYMEX in einer engen Spanne. Dabei bleiben diese deutlich über den Vortagestiefs, aber eben auch ebenso deutlich unterhalb der Hochs. Bei den Inlandspreisen deuten sich im Vergleich zu gestern Vormittag leichte Abschläge, zum Nachmittag jedoch Aufschläge an.
Preisbestimmende Faktoren:
+ Nigerias Ölminister: Saudi-Arabien versichert Bereitschaft zu weiteren Produktionskürzungen |
+ US Ölbestandsveränderungen API bullish |
+ OPEC weist auf mögliche Produktionskürzung hin |
= Brexit hängt weiter in der Luft |
= Handelsstreit zwischen USA und China noch nicht abschließend geklärt |
– Kasachstan steigert Rohölförderung |
– Indiens Ölnachfrage im September gesunken |
– IEA deutet erneute Senkung der Ölnachfrageprognose an |
Die letzte Heizperiode war lang, Ihr Heizölvorrat könnte also niedriger sein als Sie erwarten. Das Wetter für die Region Südpfalz ist für heute bedeckt bei 10° Grad gemeldet. Der Herbst hat Einzug gehalten. Gehen Sie doch mal in Ihren Keller und prüfen Sie Ihren Heizöl Vorrat. Der nächste Winter kommt bestimmt. Bei Bedarf würden wir uns über Ihre Anfrage freuen. ->zur Preisanfrage