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4-Jahrestief – Russland und Saudi-Arabien halten an Preiskrieg fest

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* Markt-News für Donnerstag den 17. März 2020 *

 

Shutdown: Ölhandel bleibt möglich
Die Bundesregierung hat zusammen mit den Landesregierungen gestern ein weitreichendes Maßnahmenpaket zur Reduzierung der sozialen Kontakte beschlossen. Ziel: die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. Man will unter allen Umständen Zustände wie in Italien verhindern, wo Beatmungsgeräte mittlerweile knapp werden. Einige Patienten können nicht mehr versorgt werden, was in der Konsequenz Menschenleben kostet.

Die Einschränkungen werden die Schließung vieler Geschäfte erfordern und andere in ihrem Betrieb massiv einschränken. Dafür werden zur Sicherstellung der Versorgung aber Sonntagsverkaufsverbote ausgesetzt. Neben einer Ausnahme für Geschäfte, die zur Grundversorgung notwendig sind, wird es Dienstleistern und Handwerkern nach wie vor möglich sein ihrer Tätigkeit nachzugehen. Damit ist auch der Ölhandel weiterhin möglich, wobei auf die Einhaltung strenger Hygiene und Desinfektion zu achten ist.

Einige Händler berichten bereits von eingeschränkten Liefermöglichkeiten, da Fahrer ausfallen und unter Quarantäne gestellt wurden. Die Versorgung der Tankstellen steht für viele momentan im Fokus. Auch könnte es zu Problemen bei der Versorgung an Lagern kommen. Die Abholzeiten könnten deutlich ansteigen, sodass Wartezeiten von 8 Stunden nicht mehr unrealistisch sind.

>>>Vereinbarung zwischen der Bundesregierung und den Regierungschefinnen und Regierungschefs der Bundesländer angesichts der Corona-Epidemie in Deutschland<<<

Marktlage
Die Regierungen in den USA und Europa beschließen immer mehr den Shutdown der heimischen Wirtschaft. Nach den Einschränkungen im Flugverkehr sind mittlerweile auch inländische Reisen oder Reisen mit Bussen untersagt. Dies wird den Ölbedarf weiter reduzieren, sodass die Analysten ihre Nachfrageprognosen immer weiter anpassen.

In der letzten Woche ging die EIA in ihrem Monatsreport noch von einem globalen Ölnachfragewachstum in Höhe von +0,37 Mio. B/T in 2020 aus, während die IEA mit einem leichten Rückgang der Ölnachfrage um -0,09 Mio. B/T rechnete. Die Experten von Rystad prognostizieren mittlerweile allerdings einen Rückgang um -0,6 Mio. B/T, da die Maßnahmen zur Einschränkungen des öffentlichen Lebens immer drastischer ausfallen.

Auch EIA, IEA sowie OPEC dürften ihre Prognosen von letzter Woche schon wieder überarbeiten und nach unten korrigieren. Russland und Saudi-Arabien nähern sich bislang im Streit um die Produktionskürzungen nicht an und werden an den angekündigten Produktionssteigerungen festhalten. Der CEO der Saudi Aramco, Amin Nasser, hat bekannt gegeben, dass man an der maximalen Kapazität von 12 Mio. B/T im April festhalten will. Er bezweifle zudem, dass sich für Mai etwas ändern werde.

Weniger Ölnachfrage, dafür aber mehr Ölproduktion. Die nachfrageinduzierte Ölpreiskrise wird so zusätzlich noch mit einer angebotsinduzierten Krise kombiniert. Damit werden die Ursachen für die Preiseinbrüche 2008/09 (Finanzkrise) und 2014 – 2016 (Überproduktion) kombiniert, was deutlich macht, wie ernst die Lage an den Ölbörsen zu sehen ist. „Derzeit lässt sich kein bullishes Szenario für Öl konstruieren. Ich denke, von hier aus wird Brent zwischen 25 und 30 US-Dollar pro Barrel landen,“ fasst Analyst Jeffrey Halley von Oanda die Lage zusammen.

WTI ist derzeit etwas weniger stark als Brent von der Abwärtsdynamik betroffen, was auf die angekündigten Zukäufe für die strategischen Reserven in den USA zurückzuführen ist (16.03.2020 US Regierung kauft Öl). Doch die Möglichkeiten sind begrenzt. Trump könne 92 Mio. Barrel zum Auffüllen der Reserven kaufen, um damit die Schieferölindustrie zu stützen, so Analyst Harry Tchilinguirian, von der BNP Paribas.

„Aber die Lagerräume füllen sich schnell. Wenn die Lager voll sind wird dies die Ölnachfrage wieder drücken und die Ölpreise werden mit Sicherheit weiter einbrechen. Die Märkte müssen dann hoffen, dass der Streit zwischen Saudi-Arabien und Russland beigelegt wird, bevor wir diesen ‚Point of no return‘ erreichen,“ so die Einschätzung von Stephen Innes, von AxiCorp.

Die Futures an ICE und NYMEX können sich in den Morgenstunden von den 4-Jahrestiefs etwas erholen. Im Vergleich zu gestern deuten sich aktuell kaum Veränderungen bei den Inlandspreisen an.

 

Preisbestimmende Faktoren für den heutigen Tag: 

 

 Fed senkt erneut Zinsen
 USA füllen strategische Reserven auf
Vermittlungsversuche zwischen Saudi-Arabien und Russland
Konjunkturprogramme von diversen Regierungen
Iran reichert Uran in unbegrenztem Umfang an
–  Saudi-Arabien und Russland: Niedrige Preise sind OK
– Weitreichende Reiseeinschränkungen in Europa und USA
–  WHO erklärt Covid19 zur Pandemie
–  OPEC-Länder und Russland kündigen Rekordproduktion an
– Analysten senken Ölnachfrage- und Preisprognosen
– Ansteckungswelle des Covid19 außerhalb Chinas

 

Die Heizperiode neigt sich dem Ende zu, Ihr Heizöl Vorrat könnte niedriger sein als Sie erwarten. Das Wetter für die Region Südpfalz ist für heute meist bewölkt bei 12° Grad Höchsttemperatur gemeldet. Gehen Sie doch mal in Ihren Keller und prüfen Sie gleich Ihren Heizöl Vorrat. Bei Bedarf würden wir uns über Ihre Anfrage freuen.

-> Hier geht es zur Preisanfrage

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