60 Dollar im Visier – Weiterer Preisanstieg beim Heizöl
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* Markt-News für Montag den 08. Februar 2021 *
Marktlage
Die Preisrallye an den Ölbörsen ist auch mit Beginn der neuen Woche ungebrochen und Brent ist auf dem besten Wege, erstmals seit Beginn der Corona-Krise wieder die 60 Dollar zu knacken. „Der Markt hat definitiv Schwung“, meint John Kilduff von Again Capital. Er rechnet damit, dass auch WTI bald die 60 Dollar anpeilen wird.
„Da die Impfstoffverteilung voranschreitet, fühlen sich die Händler bei den aktuellen Preisen wohl, zumal auch die Nachfrage aus China anhaltend robust ist“, glauben auch die Analysten von Axi. Sie weisen außerdem darauf hin, dass sich die Einhaltung der Quoten innerhalb der OPEC+ offenbar verbessert hat, was den Ölpreis zusätzlich stützt.
Einer der Gründe für die aktuelle Preisrallye ist der Rückgang der weltweiten Lagerbestände. Diese waren zu Beginn der Corona-Krise fast überall auf der Welt stark angeschwollen und ein Hauptgrund dafür gewesen, dass die Preise für WTI im April 2020 ins Minus rutschten. Doch dank massiver Produktionskürzungen seitens der OPEC+ und einer schneller als erwarteten Erholung der Nachfrage im asiatischen Raum, konnten die weltweiten Lagerbestände schneller abgebaut werden als zunächst angenommen.
Laut Analyst Martijn Rats von Morgan Stanley ist die Menge an Rohöl und Ölprodukten seit ihrem Höchststand im Jahr 2020 um etwa 5 Prozent gesunken. Auch die Daten des DOE von letzter Woche zeigen, dass die Lagerbestände im US-Zentrallager in Cushing, Oklahoma wieder deutlich abgenommen haben. Es war der vierte Rückgang in Folge.
Das Corona-Virus bleibt allerdings ein enormer Risikofaktor, der nach wie vor für Unsicherheit an den Ölmärkten sorgt. Vor allem die Verbreitung der mutierten Virenstämme bereitet Sorgen, da die Impfkampagnen vielerorts langsamer von statten gehen als gehofft. „Auch wenn wir alle gerne sagen würden, dass wir fertig sind mit dem Virus, ist doch ziemlich klar, dass das Virus noch nicht fertig ist mit uns“, fasst Helima Croft von RBC Capital Markets lakonisch zusammen.
In dieser Woche werden sich die Marktteilnehmer vor allem auf die neuen Monatsberichte konzentrieren, die am Dienstag (EIA) und Donnerstag (IEA und OPEC) erwartet werden. Von Interesse dürften auch dieses Mal wieder die Prognosen für die Nachfrageerholung sein, aber auch die Schätzungen bezüglich der Angebotsentwicklung.
Trotz des ewigen Damoklesschwertes Corona scheinen aktuell die bullishen Aspekte am Markt zu überwiegen oder zumindest von den Marktteilnehmer stärker bewertet zu werden. Anzeichen für eine nach wie vor robuste Nachfrage aus Asien sowie weltweit sinkende Lagerbestände und die damit verbundene Aussicht auf eine mittel- und langfristige Angebotsverknappung stützen auch zum heutigen Wochenbeginn und sorgen für eine Fortsetzung der Preisrallye.
Die Ölpreise an ICE und NYMEX ziehen zum Handelsauftakt deutlich an. Der Euro/Dollar-Kurs, der am Freitagnachmittag ebenfalls kräftig anzog und seinen Kursanstieg heute noch verteidigen kann, wirkt dem allerdings entgegen. So zeichnet sich bei den Inlandspreisen damit aktuell rein rechnerisch eher leichtes Abwärtspotenzial im Vergleich zu Freitag ab.
Preisbestimmende Faktoren für den heutigen Tag:
+ Rekordzahl an Öltankern auf dem Weg nach China |
+ Rheinhochwasser: Schifffahrt am Niederrhein bleibt gesperrt |
+ Anzahl der Covid-19-Neuinfektionen in China gesunken |
+ Saudi Aramco: Verkaufspreise für März-Lieferungen nach Asien unverändert |
+ JMMC: Bestände im Dezember erneut gesunken |
+ Russland will Rohölexporte senken |
+ Saudi-Arabien kürzt Ölförderung ab Februar um 1,0 Mio. B/T |
– Vitol: chinesische Nachfrage alleine nicht ausreichend |
– Niedrige Reiseaktivität während chinesischem Neujahr erwartet |
– Libysche Ölproduktion wieder bei 1,25 Mio. B/T |
– Umfangreiche Reisebeschränkungen wegen Corona-Mutation |
Die Heizperiode ist noch nicht zu Ende. Ihr Heizöl Vorrat könnte niedriger sein als Sie erwarten. Gehen Sie doch mal in Ihren Keller und prüfen Sie Ihren Heizöl Vorrat. Bei Bedarf würden wir uns über Ihre Anfrage freuen.
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