Heizölpreise mit leicht steigender Tendenz
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* Markt-News für Donnerstag den 04. Februar 2021 *
Marktlage
Die landesweiten Rohölvorräte der USA sanken in der vergangenen Woche laut DOE mit etwa 475,7 Mio. Barrel auf den niedrigsten Stand seit Ende März. Dagegen stiegen die Benzinvorräte in der Woche zum 29. Januar auf den höchsten Stand seit Juni.
Einerseits lag dies an der höheren Raffinerieproduktion, andererseits an der schwächeren Nachfrage nach Benzin. Hier ist jedoch zu beachten, dass die Benzinnachfrage in den für gewöhnlich erst im Frühjahr an Fahrt aufnimmt und ihren Höhepunkt während der Fahrsaison erreicht, die inoffiziell mit dem Memorial Day Wochenende beginnt. Zudem erlebten einige Regionen der USA in den vergangenen Wochen noch einmal einen starken Wintereinbruch, der die Nachfrage nach Benzin (und auch Kerosin) beeinträchtigte. Ob der Einbruch der US-Nachfrage in der vergangenen Woche Grund zur Sorge ist, wird sich also wohl erst in den kommenden Wochen zeigen.
Im Hinblick auf die weltweite Ölnachfrage herrscht dem OPEC+ Planungsgremium JMMC zufolge zumindest kurzfristig erst einmal noch Unsicherheit vor. Allerdings geht das JMMC davon aus, dass die Covid-19 Impfkampagnen sich im weiteren Jahresverlauf positiv auf die Nachfrage auswirken werden. Was das Ölangebot betrifft, so dürfte die gestrige Empfehlung des JMMC an die OPEC+ Länder, die gemeinschaftlichen Produktionskürzungen wie vereinbart fortzusetzen, die Ölbörsen weiterhin stützen, zumal Saudi-Arabien seine Produktion im Februar und März ja zusätzlich kürzen wird.
Nachdem jedoch auch beim gestrigen JMMC-Meeting wieder deutlich wurde, dass einige Länder die Kürzungsvorgaben wohl (immer noch) nicht einhalten, warten die Marktteilnehmer nun auf die nächste Vollversammlung der OPEC+ Anfang März. Hier könnte es zumindest erneut zu längeren Diskussionen über die künftige Produktionsstrategie kommen.
Die EIA prognostiziert in ihrem am Mittwochabend veröffentlichten, jährlich erscheinenden längerfristigen Ausblick für den Energiemarkt (AEO) derweil, dass die US-Rohölproduktion im Basisszenario erst ab 2023 wieder auf das Niveau von 2019 zurückkehren werde. Danach werde sie jedoch bis 2050 (dem letzten Jahr des aktuellen Prognosezeitraums) auf Rekordniveaus verharren. Mögliche neue gesetzliche Regelungen für die Energie- beziehungsweise Ölindustrie wurden bei diesem Szenario nicht miteinkalkuliert.
Die Ölfutures an ICE und NYMEX starteten auch heute Morgen wieder auf hohem Niveau, während der EUR/USD an Boden verlor. Damit deutet sich bei den Inlandspreisen derzeit rein rechnerisch weiteres Potenzial für Aufschläge an.
Preisbestimmende Faktoren für den heutigen Tag:
+ JMMC: Bestände im Dezember erneut gesunken |
+ OPEC+ mit hoher Quotentreue im Dezember |
+ Libyen: Streit an Exporthäfen noch nicht beendet |
+ Rheinhochwasser: Schifffahrt wird gesperrt |
+ Backwardation-Konstellation wirkt bullish |
+ Russland will Rohölexporte senken |
+ Saudi-Arabien kürzt Ölförderung ab Februar um 1,0 Mio. B/T |
– US-Ölbestandsdaten DOE |
– Libysche Ölproduktion wieder bei 1,25 Mio. B/T |
– Umfangreiche Reisebeschränkungen wegen Corona-Mutation |
Die Heizperiode ist noch nicht zu Ende. Ihr Heizöl Vorrat könnte niedriger sein als Sie erwarten. Gehen Sie doch mal in Ihren Keller und prüfen Sie Ihren Heizöl Vorrat. Bei Bedarf würden wir uns über Ihre Anfrage freuen.
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