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Erneuter Anstieg der Ölpreise – Technisches Aufwärtspoenzial nimmt ab

 * Oil-News für Dienstag den 10. September 2019 *

 

Der neue Ölminister Saudi-Arabiens, Abdulaziz bin Salman, wird keinen radikalen Kurswechsel in der Ölpolitik des Landes oder der OPEC forcieren. Allerdings kommt der Austausch sicherlich nicht ohne Grund. Marktteilnehmer gehen davon aus, dass das Königshaus nicht zufrieden mit den Ergebnissen des Vorgängers, Khalid al-Falih ist, insbesondere mit dem Fortschritt des Börsengangs der Saudi Aramco und in Anbetracht der Ölpreisentwicklung.

Als wesentliche Gefahren für die Balance am Ölmarkt identifizierte Abdulaziz den Handelsstreit zwischen USA und China sowie die geopolitischen Risiken. Zwar äußerte er sich nicht zu den aktuellen Kürzungen, allerdings sehen Analysten eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass Abdulaziz den Druck erhöhen wird, dass die Mitgliedsländer der OPEC+ Gruppe ihre vereinbarten Quoten besser einhalten und die Kürzungen im kommenden Jahr eventuell noch einmal intensiviert werden.

Es gebe die Hoffnung, dass die OPEC weitere Kürzungen beschließe, sollte der Handelsstreit zwischen USA und China weiter gehen, so die Experten bei AxiTrader. „Das Angebot, das 2020 auf den Markt kommt, ist im Vergleich zur erwarteten Nachfrage überwältigend,“ so Analyst Ed Morse, von der Citigroup. „Wenn sich das globale Wachstum in einem Rezessionsszenario für 2020 verlangsamt, wäre es logisch zu erwarten, dass die [OPEC+ Gruppe] für einen kurzen Zeitraum eine stärkere Kürzung koordiniert.“ Morse spricht dabei vor allem die erste Jahreshälfte des kommenden Jahres an, wenn die Rohölnachfrage saisonal für gewöhnlich niedriger ausfällt.

Auf der anderen Seite erfährt der Markt aktuell aber eine knappe Versorgungslage. Laut Analystin Amrita Sen, von Energy Aspects, sei die Marktlage sogar die knappste seit Jahren, wenn nicht sogar Jahrzenten. Die globalen Ölbestände seien in den letzten drei Monaten um 100 Mio. Barrel gefallen, was einer Unterversorgung um etwa 1,11 Mio. B/T entsprechen würde. Globale Ölbestandsdaten sind allerdings schwierig zu erfassen, und so gibt es höchstens Schätzungen. Im Vergleich ging die EIA beim letzten Monatsreport im August noch davon aus, dass die Ölbestände der OECD Länder im 3-Monats Zeitraum zwischen Mai und Ende Juli um +14 Mio. Barrel zugenommen haben und im Zeitraum von Juni bis Ende August um -18 Mio. Barrel gesunken sind.

Bei der Marktlage werden die Trader nun vor allem auch auf die Veränderungen bei den anstehenden Monatsreports blicken. Den Anfang macht die EIA heute Abend, wobei der Bericht auf unseren Seiten morgen Früh zur Verfügung steht. Fatih Birol, Chef der IEA, hat bereits durchblicken lassen, dass die schwache globale Wirtschaftsleistung in den ersten 5 Monaten des laufenden Jahres nur um 525.000 B/T zugenommen habe, was der schwächste Anstieg im letzten Jahrzehnt gewesen sei. Die Prognose für das globale Ölnachfragewachstum werde beim anstehenden Report am Mittwoch dann auf etwa 1 Mio. B/T erneut gesenkt. Andere Analysten, wie beispielsweise JPMorgan oder JBC Energy, gehen sogar von einem noch geringeren Wert aus.

Die Erwartungen, dass die Notenbanken, wie die EZB am Donnerstag, versuchen werden mit expansiven Maßnahmen die Wirtschaft weiter zu stützen, gibt den Ölpreisen sicherlich Aufwind. Auch die Marktlage ist aktuell knapp, denn die Backwardation Konstellation hat sich in den letzten Wochen wieder verstärkt. Der Frontmonat Brent wird nun etwa 2,87 Dollar über dem Kontrakt mit einer Lieferzeit in 6 Monaten gehandelt, während der Preisunterschied vor Monatsfrist noch bei 1,36 Dollar lag. Allerdings warten Marktteilnehmer auch auf die anstehenden Monatsreports, bei denen die Nachfrageprognose wieder gesenkt werden könnte. Vor allem der Ausblick für das kommende Jahr wird hier interessant sein, denn zuletzt hatte man mit einer wieder stärker werdenden Überversorgung gerechnet.

Angesichts der angedeuteten Abwärtskorrektur des Ölnachfragewachstums durch die IEA sehen wir einen Gegenpol zu den stützenden Faktoren am Markt, weshalb wir heute Morgen nun eine fundamental nur noch leicht bullishe Haltung einnehmen. Da die Futures in den Morgenstunden allerdings zunächst deutlich fester im Vergleich zu gestern Mittag notierten, deuten sich bei den rechnerisch zu erwartenden Inlandspreisen aktuell Preissteigerungen an.

 

 

Preisbestimmende Faktoren:

Expansive Maßnahmen der EZB und anderer Notenbanken
Saudi-Arabien ernennt neuen Ölminister
Russland will Produktion im September kürzen
Handelsgespräche zwischen China und USA für Oktober geplant
Iran: Nur bei Aufhebung aller US Sanktionen neue Verhandlungen
Saudi-Arabien kürzt Ölexporte September um 0,7 Mio. B/T
– IEA kündigt Abwärtskorrektur bei Nachfrageprognose an
– OPEC Förderung im August gestiegen
– Russland hat im August mehr Rohöl gefördert

 

Die letzte Heizperiode war lang, Ihr Heizölvorrat könnte also niedriger sein als Sie erwarten. Das Wetter ist für heute wieder angenehm sommerlich gemeldet auch wenn der Herbst bereits vor der Tür steht. Gehen Sie doch mal in Ihren Keller und prüfen Sie Ihren Heizöl Vorrat. Der nächste Winter kommt bestimmt. Bei Bedarf würden wir uns über Ihre Anfrage freuen.  ->zur Preisanfrage

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