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Handelsabkommen im Januar unterschriftsreif – Rohöl zwischenzeitlich auf 3-Monatshoch

* Markt-News für Montag den 16. Dezember 2019 *

 

Das Handelsabkommen zwischen USA und China ist ein echter Durchbruch. Lange wurde verhandelt, bis man am Freitag nun die Rahmenbedingungen bekanntgegeben hatte. Klar ist allerdings, dass die Zölle nicht so stark gesenkt werden, wie China vorher erhofft hatte, die dafür aber auch weniger Agrarprodukte aus den USA beziehen werden, als es die Trump Regierung sich erwünschte.

Im Vorfeld war vom Kauf von US Waren mit einem jährlichen Handelsvolumen von 50 Mrd. Dollar die Rede. Eine klare Hausnummer gibt es zwar nicht, Robert Lighthizer, der Verhandlungsführer der USA, berichtete am Sonntag allerdings, dass man davon ausgehe, dass die Käufe von US Agrarprodukten aus China in den kommenden zwei Jahren bis auf 40 bis 50 Mrd. Dollar pro Jahr steigen könnten. Vor den gegenseitigen Sanktionen hatte China in 2017 US Agrarprodukte von rund 24 Mrd. Dollar gekauft.

Und auch die Zölle gegen China werden nur in Teilen gesenkt, während die angekündigten Strafzölle von 15% auf Waren mit einem Handelsvolumen von 156 Mrd. Dollar pro Jahr, die am Sonntag hätten in Kraft treten sollen, nun nicht kommen. Es ist zumindest ein Schritt in die richtige Richtung und nach vielen Konflikten zwischen den Ländern endlich eine greifbare Annäherung.

Noch ist das Abkommen aber nicht unterschrieben, auch wenn Lighthizer am gestrigen Sonntag betonte, dass der Phase 1 Deal „vollständig erledigt“ sei. Die Papiere müssen nun noch ausformuliert werden und die Unterschriften sollen in der ersten Januarwoche folgen. Unmittelbar danach will man die Verhandlungen zu weiteren Handelsthemen zwischen den beiden Ländern wieder aufnehmen.

Neben dem Handelsabkommen hat auch der Sieg der Tories bei den britischen Parlamentswahlen Unsicherheiten aus den Finanzmärkten entfernt, die auf den Ölpreisen lasteten. Eine Verabschiedung des Brexit-Vertrags spätestens zum 31. Januar gilt jetzt als wahrscheinlich.

Mit einem großen Sieg für Boris Johnson bei den britischen Parlamentswahlen und einem fast erreichten Ende im Handelskrieg zwischen den USA und China lege Brent nun zu, analysiert Bjarne Schieldrop, von SEB. „Das Wachstum der Ölnachfrage wird zusammen mit einer Erholung der globalen Wirtschaft wahrscheinlich wieder anziehen,“ fügt er an. Analyst Eugen Weinberg, von der Commerzbank sieht dies im Prinzip ähnlich: „Die Risikobereitschaft der Finanzinvestoren dürfte dank des Abkommens zwischen den USA und China weiterhin hoch bleiben.“ Weinberg gibt aber auch zu bedenken, dass dem „Ölmarkt jedoch zumindest in der ersten Jahreshälfte ein massives Überangebot und ein deutlicher Lageraufbau droht.“

Dabei beruft sich der Analyst auf die Prognose der IEA, die trotz OPEC Kürzung für Q1 2020 ein Überangebot von rund 0,7 und für Q2 von rund 1,0 Mio. B/T ausgeht. Auch wenn die geringere Unsicherheit Investitionen und Nachfrage begünstigt, wird der Effekt wohl kaum so deutlich ausfallen, als dass dieser Überschuss kompensiert werden kann.

Und es gibt auch weitere Gründe daran zu zweifeln, dass der Ölpreis in den kommenden Monaten weiter deutlich steigt. Saudi-Arabien hat im neuen OPEC+ Abkommen eine freiwillige Kürzung der Produktion auf 9,744 Mio. B/T zugestimmt, was laut OPEC Monatsreport allerdings nur etwa 28.100 B/T unter dem Durchschnittsniveau von Januar bis Oktober ist. Saudi-Arabien würde daher effektiv kaum Rohöl vom Markt nehmen, während die Ausnahmen für Gas Kondensate – eine Form sehr leichten Rohöls – Russland sowie auch Länder wie Kasachstan, Aserbaidschan, Oman and Malaysia werden diese Möglichkeit für sich nutzen.

Statt einer zusätzlichen Kürzung von 500.000 B/T oder mehr könnte die tatsächliche Auswirkung des OPEC+ Abkommens eher bei 385.000 B/T liegen im Vergleich zur Förderung im November liegen, wobei auch dies wohl noch optimistisch sein könnte. Mit der saisonal schwachen Nachfrage in den ersten beiden Quartalen besteht also durchaus die Möglichkeit, dass die Futures an den Ölbörsen noch nach unten korrigieren, während die positiven Effekte bei der Wirtschaft eine gewisse Zeit brauchen, bis diese in der realen Ölnachfrage ankommen.

Anders könnte sich allerdings die neue Regelung für die Schifffahrt (IMO 2020) auswirken. Hier sehen Marktteilnehmer ein paar Anpassungen, weil schwefelärmere Produkte und Rohölsorten gefragter werden. Dies stützt Brent und WTI, die beide eher auf der Schwefel armen Seite anzusiedeln sind.

Der Phase 1 Deal scheint ebenso wie die OPEC+ Kürzung weitestgehend eingepreist zu sein. Ohne weitere stützende Details zum Handelsabkommen schätzen wir die fundamentale Konstellation heute Morgen neutral ein. Die Futures bleiben in den Morgenstunden weiter auf höherem Niveau, wenngleich auch deutlich unterhalb der 3 Monatshochs vom Freitag. Für das Inland deuten sich damit aktuell moderate Preissteigerungen an.

 

Preisbestimmende Faktoren:

 

Einigung im Handelsstreit zwischen USA und China
OPEC+ beschließt zusätzliche Produktionskürzung um 0,5 Mio. B/T
Proteste im Irak und Iran
= Brexit hängt weiter in der Luft
= OPEC und EIA Monatsreport neutral
–  IEA Monatsreport sieht weiter deutliche Überversorgung im ersten Halbjahr 2020
–  Kondensat wird von Russlands Produktionsmenge ausgenommen

 

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