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Heizölpreise ziehen wieder an – Sanktionen der USA und Ölförderung in Lybien stützen den Preis

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* Markt-News für Mittwoch den 19. Februar 2020 *

 

Libyens Ölproduktion befindet sich schon seit Wochen auf extrem niedrigen Niveau, nachdem die Truppen um General Haftar Mitte Januar zu einer Blockade von Pipelines und Ölhäfen aufriefen. Gestern gab die libysche National Oil Corporation (NOC) die landesweite Ölförderung mit 123.000 B/T an, dem niedrigsten Stand seit dem Bürgerkrieg in 2011.

Gestern entging man im Hafen der Hauptstadt Tripolis offenbar nur knapp einer Katastrophe. Die Truppen des General Haftar, der die Opposition zur international anerkannten Einheitsregierung in Tripolis führt, griffen den Hafen bzw. ein Schiff an. Die Libyan National Army (LNA) begründete dies mit mutmaßlichen Waffenlieferungen durch das Schiff. Geschosse sollen nur wenige Meter neben einem LPG Tanker eingeschlagen sein, der seine Ware entlud. Der Hafen wurde daraufhin evakuiert und mehrere Tanker, die ihre Ware entladen wollten, verließen das Gebiet.

Durch die Blockade der eigenen Ölindustrie ist Tripolis auf Lieferungen aus dem Ausland angewiesen, um die eigene Energieversorgung aufrecht zu erhalten. Der Angriff auf den Hafen ist eine neue Eskalationsstufe. Hatte man den geringen Einfluss der Produktionsausfälle auf die Preisniveaus bisher damit begründet, dass die Ölanlagen von den bewaffneten Zusammenstößen bisher verschont bleiben und somit schnell wieder in Betrieb genommen werden könnten, hat sich diese Einschätzung nun leicht verändert. Für Tripolis ist die Kontrolle über die Hafenanlage überlebenswichtig, sodass eine militärische Konfrontation folgen, die auch die Anlagen in Mitleidenschaft ziehen könnte.

Unterdessen stützen auch die Sanktionen der USA gegen die Rosneft Trading SA die Preisniveaus. Rosneft soll der größte Exporteur von venezolanischen Rohöl sein, nachdem die USA schon letztes Jahr umfangreiche Sanktionen verhängte und sich die meisten Unternehmen aus dem Geschäft mit Venezuela zurückzogen. Die venezolanische Ölproduktion konnte sich mit der Unterstützung aus Russland zuletzt wieder erholen.

Förderte das Land laut EIA im Oktober 2019 nur 65.000 B/T, so stieg die Menge im Januar auf 75.000 B/T. Nicht viel, aber ohne die Unterstützung der Rosneft könnten die Ölexporte und die Förderung wieder abnehmen. Die Sanktionen sollen zunächst bis zum 20. Mai diesen Jahres dauern. „Diese Sanktionen werden die Preise unterstützen,“ so Phil Flynn, von der Price Futures Group, denn „letztendlich will Russland nicht auf der falschen Seite des Energiehandels stehen.“

Angesichts der geringen Förderung Venezuelas und der zeitlichen Begrenzung dürfte es sich aber eher um einen psychologischen bzw. symbolischen Effekt handeln. „Die Sanktionen […] werden das strukturelle Überangebot am Markt nicht verändern. Wir haben den Großteil der Korrekturrallye bereits erlebt. Letztendlich gibt es immer noch viel zu viel Öl auf der Welt,“ teilt auch Analyst Jeffrey Halley, von Oanda, diese Auffassung.

In Sachen Covid19 gibt es unterdessen positive Meldungen. Die neuesten Zahlen zu gestern legen nahe, dass die Spitze der Epidemie erreicht sein könnte. Zwar stieg die Anzahl der Infizierten wieder um 1.866 an, dies entspricht aber nur noch einem Zuwachs von 2,5%. Bei den Todesfällen gab es ebenfalls einen Anstieg um 136 bzw. 7,3%, doch wurden innerhalb von 24 Stunden auch 1.758 Menschen geheilt. Damit sank die Anzahl der Patienten nun erstmals seit Auftreten des Coronavirus um 15. Die Welt Gesundheitsorganisation (WHO) warnt aber noch immer, dass es nicht genügend Daten gebe um zu wissen ob die Epidemie unter Kontrolle sei.

Der wirtschaftliche Schaden ist allemal vorhanden und wird sich auch nicht mehr rückgängig zu machen sein. Analysten rechnen gerade im ersten Halbjahr mit massiven Ausfällen bei der Ölnachfrage, wobei die Schätzungen weit auseinander gehen. Brian Kessens, von Tortoise, sieht das Nachfragewachstum für 2020 durch den Virus-Ausbruch um 300.000 bis 400.000 B/T reduziert.

So lange die OPEC+ Gruppe dem nicht entgegensteuert, können sich die Preise an den Ölbörsen wohl nicht nachhaltig erholen. Die Ausfälle aus Venezuela, die mit den neuen Sanktionen gegen Russlands Rosneft Tochter zu erwarten sind, haben nur einen kleinen Einfluss auf die Verfügbarkeit. In Libyen können die Ausfälle quasi kaum mehr zunehmen, wenngleich hier eine große Unsicherheit herrscht, wie lange diese noch andauern. Sollten die Hafenanlagen beschädigt werden, könnte dies über die kommenden Monate zu einem erheblich bullishen Faktor werden, wenn die chinesische Ölnachfrage wieder ansteigt. Wann sich die Nachfrage jedoch erholt, hängt von der Coronavirus Epidemie ab. Bei der gibt es nun aber zumindest erste Anzeichen, dass das Schlimmste vorbei sein könnte.

Eine Einigung in Libyen hingegen hat das Potenzial die Überversorgung noch massiv zu verstärken, wenn bis zu 1 Mio. B/T an den Markt zurückkommen. Unterdessen steht auch eine Entscheidung der OPEC+ Gruppe an. Wenn nicht bei einem Sondermeeting, dann spätestens in 2 Wochen beim Meeting am 5. bis 6. März. Eine zusätzliche Reduzierung der Ölproduktion und eine Verlängerung der bisherigen Kürzungen würde die Preise sicherlich weiter stabilisieren.

Doch mit 58,26 Dollar zog Brent auch ohne eine Maßnahme der OPEC+ Gemeinschaft seit dem Tiefststand am 10. Februar um rund 9,7% an. Bleiben die Preise auf dem Niveau oder legen eventuell noch leicht zu, fehlt es der OPEC an Argumenten die Förderung weiter zu kürzen, wenn im März der größte Nachfrageausfall aus China vermutlich schon wieder vom Tisch ist.

Mit dem Durchbruch der GD 21 Linie bei Brent und WTI haben sich auch die Verkaufssignale des Stochastik vorerst wieder aufgelöst. In der Nacht kam es so zu technischen Käufen und einer entsprechenden Aufwärtsbewegung an den Ölbörsen. Während der Euro/Dollar-Kurs schwach bleibt und damit das international in Dollar gehandelte Öl für das Inland zusätzlich verteuert, zeichnen sich momentan deutliche Preissteigerungen zu gestern an.

 

Preisbestimmende Faktoren für den heutigen Tag:

 

US Sanktionen gegen Rosneft-Tochter
Militärische Zusammenstöße im Hafen von Tripolis
Libyens Förderung auf 136.000 B/T gefallen
Chinas Raffinerie nutzen günstige Preise für strategische Käufe
Marktteilnehmer rechnen mit Reaktion der OPEC+
Iran reichert Uran in unbegrenztem Umfang an
= OPEC Monatsreport neutral
= EIA Monatsbericht
= OPEC+: Russische Ölunternehmen für Verlängerung der Kürzungen
– Produktionskürzung: Russland lässt OPEC+ weiter zappeln
– IEA Monatsreport bearish
– Restart der geteilten Ölfelder von Saudi-Arabien und Kuwait vorverlegt
– Analysten senken Prognosen für Wirtschaftswachstum, Ölnachfrage und Ölpreise
– EU verlängert Streitschlichtung mit Iran

 

Die Heizperiode für den Winter ist in vollem Gange, Ihr Heizöl Vorrat könnte niedriger sein als Sie erwarten. Das Wetter für die Region Südpfalz ist für heute meist bewölkt bei 8° Grad Höchsttemperatur gemeldet. Gehen Sie doch mal in Ihren Keller und prüfen Sie gleich Ihren Heizöl Vorrat. Bei Bedarf würden wir uns über Ihre Anfrage freuen.

-> Hier geht es zur Preisanfrage

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