Konjunkturprogramme und OPEC Kürzungen – Ölpreise in der Nacht deutlich gestiegen
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* Markt-News für Dienstag den 03. März 2020 *
Konjunkturprogramme gegen Coronavirus-Effekt
Einige Experten schätzen, dass der negative Einfluss des Coronavirus die Wirtschaft und Ölnachfrage so stark treffen wird wie die Finanzkrise in 2008/09. Finanzminister und Notenbanken versuchen zu beruhigen und beteuern, dass man Maßnahmen ergreifen werde, mit denen man die negativen Auswirkungen eindämmt. So hatte bereits der deutsche Finanzminister Olaf Scholz in der vergangenen Woche ein Konjunkturprogramm angekündigt.
Die Notenbank Großbritanniens und Japans haben zugesagt notwendige Maßnahmen zu ergreifen, damit die Finanzmärkte stabilisiert werden. Auch der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Weltbank stehen bereit, um die Mitgliedsländer im Kampf gegen die menschlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen des sich schnell verbreitenden Virus zu unterstützen. Dies schließe auch Finanzierungsmaßnahmen ein, heißt es.
Marktlage
Die Finanzminister auf der ganzen Welt prüfen aktuell Konjunkturprogramme, mit denen man der schwächelnden Wirtschaft unter die Arme greifen will. Die G7 Finanzminister werden sich in dieser Woche beraten und könnten koordinierte Maßnahmen abstimmen. Die Aussicht auf Konjunkturprogramme der Regierungen, ein Eingreifen der Notenbanken sowie Hilfen durch IWF und der Weltbank haben die Panik an den Märkten reduziert.
Hinzu kommt nun die Erwartung, dass die OPEC+ Gruppe am Freitag zusätzliche Produktionskürzungen, mindestens bis Ende Juni, bekannt gibt. Hier wird Russland einmal mehr eine Schlüsselrolle zukommen. Der größte Effekt kann sicherlich erzielt werden, wenn sich Moskau an den Maßnahmen beteiligt, wobei man dort auch keinen Hehl daraus macht, dass man die Kürzungen lange nicht für so notwendig erachtet wie die Partnerländer aus der OPEC.
Aktuell zeichnet sich eine Kürzung von unter 1 Mio. B/T ab. Dies könnte die Preise zwar temporär stützen, doch letztlich dürfte dies doch enttäuschen, nachdem Saudi-Arabien die Notwendigkeit zusätzlicher Kürzungen auf mindestens 1 Mio. B/T taxiert hatte. Zumindest sei der „freie Fall“ der Ölpreise nun erst einmal vorbei, stellt Edward Moya, Analyst bei Oanda fest.
Der Markt wird weiter extrem volatil bleiben, denn die Unsicherheiten sind noch immer groß. Wie stark die Nachfrage sinken wird steht noch immer in den Sternen. Die Monatsreports von IEA, EIA und OPEC können Anfang nächster Woche hierzu sicher neue Erkenntnisse liefern. Die Kürzungen der OPEC+ Gruppe steht noch nicht fest, während man parallel auf koordinierte Konjunkturprogramme wartet. Alle diese Events könnten die Preise stützen, die Marktteilnehmer aber genauso gut enttäuschen. Die fundamentale Konstellation wird von uns daher neutral eingestuft und kann sich je nach Nachrichtenlage quasi stündlich ändern.
Nachdem die Preise in der Nacht weiter zulegten und in den Morgenstunden die Vortageshochs übertrafen, nehmen Trader nun offenbar schon wieder Gewinne mit. Die Futures geben einen Teil ihres Kursanstiegs wieder auf. Dennoch bleiben diese aber deutlich über den Niveaus von gestern Vormittag und Nachmittag, sodass sich für das Inland weiter deutliche Preisanstiege abzeichnen.
Preisbestimmende Faktoren für den heutigen Tag:
+ G7-Finanzminister beraten über mögliche Konjunkturprogramme |
+ Saudi-Arabien will angeblich zusätzliche Kürzungen von 1 Mio. B/T |
+ Libyens GNA will vorerst nicht an Verhandlungstisch zurückkehren |
+ Libyens Förderung auf 122.430 B/T gefallen |
+ Iran reichert Uran in unbegrenztem Umfang an |
= OPEC+ berät über Kürzungen |
– Moody’s geht für 1. Halbjahr von Rezession aus |
– Ansteckungswelle des Covid19 außerhalb Chinas |
– China drosselt Raffinerieauslastung deutlich |
– Analysten senken Prognosen für Wirtschaftswachstum, Ölnachfrage und Ölpreise |
– EU verlängert Streitschlichtung mit Iran |
Die Heizperiode für den Winter ist in vollem Gange, Ihr Heizöl Vorrat könnte niedriger sein als Sie erwarten. Das Wetter für die Region Südpfalz ist für heute meist bewölkt bei 5° Grad Höchsttemperatur gemeldet. Gehen Sie doch mal in Ihren Keller und prüfen Sie gleich Ihren Heizöl Vorrat. Bei Bedarf würden wir uns über Ihre Anfrage freuen.
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