Ölmärkte stoppen Talfahrt – OPEC vor schwierigen Zeiten – Heizölpreise kaum verändert
Die Ölpreise starten am Montagmorgen an den internationalen Rohstoffbörsen mit Aufschlägen in die neue Handelswoche. Im Wochenverlauf hatte die US-Referenzsorte WTI um rund 8 % nachgegeben, während sich die Atlantiksorte Brent sogar um 10 % verbilligt hatte.
Schwache Wirtschaft in USA und China lastet auf Ölmärkten
Am Freitag hatten Daten vom US-Arbeitsmarkt einmal mehr gezeigt, dass die Wirtschaft in den USA auf dem absteigenden Ast ist. Diese Erkenntnis hatte an den Rohölbörsen für weiteren Abgabedruck gesorgt und die Preise weiter nach unten gedrückt.
Neben der belastenden Entwicklung in den USA sind die Ölpreise aufgrund von Sorgen über die nachlassenden Nachfrage in China, der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt, ins Rutschen gekommen. Marktteilnehmer hoffen jetzt darauf, dass Peking je nach Ausgang der US-Präsidentschaftswahlen im November weitere wirtschaftliche Anreize ins Spiel bringen könnte.
Weltweite Ölproduktion übertrifft Bedarf
Grundsätzlich liegt das Problem an den Ölmärkten aber darin, dass derzeit weltweit mehr Öl produziert als verbraucht wird. Experten nehmen an, dass sich das Gleichgewicht in den nächsten Jahren noch verschlechtern.
Deren Einschätzung nach könne selbst das Öl-Kartell OPEC das Problem nicht in den Griff bekommen, dass es nicht kontrollieren könne, wo das Wachstum der Ölproduktion außerhalb der OPEC stattfindet.
Letzte Woche hatte die OPEC+ die für Oktober und November geplante Erhöhung der Ölproduktion verschoben, nachdem die Rohölpreise auf den niedrigsten Stand seit neun Monaten gefallen waren. Kartellsprecher erklärten in diesem Zusammenhang, dass die Erhöhungen bei Bedarf weiter ausgesetzt oder rückgängig gemacht werden können.
Experte: OPEC wird Produktion erhöhen müssen
Dennoch sieht es bei der weiteren Entwicklung für die OPEC nicht gut aus. „Wir denken, dass die OPEC+ im kommenden Jahr zum ersten Mal seit 2022 die Produktion erhöhen wird“, sagte Jim Burkhard, Vizepräsident für Forschung bei S&P Global Commodity Insights, auf der aktuell stattfindenden Asia Pacific Petroleum Conference (APPEC).
„Einige dieser Länder stehen unter großem Druck, ihre Produktion zu erhöhen, und einige produzieren bereits mehr als bisher.“
Heizölpreise ohne feste Tendenz
Nachdem heute im frühen Handel kaum messbare Preisveränderungen für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, zu beobachten sind, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region maximal +0,10 Euro bis -0,20 Euro pro 100 Liter mehr, bzw. weniger bezahlen als noch zum Wochenschluss.