Ölpreise deutlich Fester – USA töten Kommandant der iranischen al-Kuds-Brigade
* Markt-News für Freitag den 03. Januer 2020 *
Am gestrigen Donnerstag schrieben wir in der Marktlage noch, dass von den neuerlichen Spannungen zwischen den USA und Iran vorerst nur eine abstrakte Gefahr für den Ölmarkt ausgeht. Diese Gefahr hat sich in der Nacht zum Freitag konkretisiert, was die Ölfutures beträchtlich steigen ließ.
Medien berichteten, dass bei einem US-Luftangriff nahe dem internationalen Flughafen der irakischen Hauptstadt Bagdad der Kommandeur der iranischen Al-Kuds-Brigaden, Ghassem Soleimani, getötet worden sei. Sowohl vom Pentagon als auch von iranischer Seite wurde der Tod Soleimanis mittlerweile bestätigt. Die Militäroperation erfolgte dem Pentagon zufolge auf Anweisung von US-Präsident Trump und habe zum Ziel gehabt, weitere Angriffe auf US-Kräfte zu verhindern.
Pläne für derlei Angriffe seien von Soleimani entwickelt worden. Außerdem habe der Kommandeur der Al-Kuds-Brigaden zuletzt Angriffe auf Stellungen von Verbündeten der USA organisiert und die „Angriffe“ auf die US-Botschaft in Bagdad zugelassen. Die verschärften Spannungen zwischen den USA und Iran lassen bei den Marktteilnehmern wieder verstärkt Sorgen über das Ölangebot aus dem Nahen Osten aufkommen. Laut Howie Lee von der Oversea-Chinese Banking Corp. könnten auch schon allein die in diesem Jahr bevorstehenden US-Präsidentschaftswahlen dazu führen, dass Präsident Trump seine Politik des maximalen Drucks auf den Iran noch intensiver umsetzt.
Unterdessen liegen erste Schätzungen zur Ölproduktion der OPEC für den Monat Dezember vor. Einer Bloomberg-Erhebung zufolge soll die Fördermenge der Organisation im vergangenen Monat um 90.000 B/T auf 29,55 Mio. B/T gesunken sein. Der Fokus der Marktteilnehmer dürfte hier jedoch bereits auf der Entwicklung der OPEC-Produktion im ersten Quartal 2020 liegen. Die OPEC-Mitglieder und Ölproduzenten, die nicht der Organisation angehören, hatten sich Anfang Dezember darauf geeinigt, die bereits vereinbarten Förderkürzungen zum Jahreswechsel noch einmal um 0,5 Mio. B/T zu verschärfen und das Angebot am Markt somit im ersten Quartal des laufenden Jahres um insgesamt 1,7 Mio. B/T zu verknappen.
Während die Angabe eines konkreten Termins für die Unterzeichnung des Teilabkommens zwischen den USA und China (15.1.) den Ölfutures in dieser Woche bereits etwas Auftrieb gegeben hatte, stützte zuletzt auch die Ankündigung der chinesischen Zentralbank (PBC) den Mindestreservesatz für Banken zu senken. Damit will man das Wachstum der chinesischen Wirtschaft weiter ankurbeln.
Vor dem Wochenende werden die Marktteilnehmer ihr Augenmerk nun noch auf die offiziellen US-Ölbestandsdaten des DOE richten. Diese werden aufgrund des Jahreswechsels in dieser Woche erst heute Nachmittag um 17:00 Uhr bekannt gegeben. Sollte das DOE die massiven Bestandsabbauten bei Rohöl, die vom API am Dienstag gemeldet wurden, bestätigen, könnte dies die Ölfutures in der zweiten Tageshälfte noch einmal steigen lassen.
In den Morgenstunden nutzten die ersten Händler den starken Anstieg, den die Ölfutures über Nacht vollzogen hatten, bereits für Gewinnmitnahmen. Insgesamt dürften sich die Ölfutures heute wohl vorerst auf höherem Niveau einpendeln. Überraschend bearishe DOE-Daten könnten zum Abend hin dann jedoch zu weiteren Gewinnmitnahmen führen. Da die Ölfutres derzeit immernoch deutlich oberhalb der Niveaus von Donnerstagvormittag notieren, zeichnet sich bei den Inlandspreisen zunächst dennoch deutliches Aufwärtspotenzial für die Inlandspreise ab.
Preisbestimmende Faktoren:
+ Hochrangiger iranischer General bei US-Angriff im Irak getötet |
+ OPEC-Ölproduktion im Dezember gesunken |
+ US Ölbestandsveränderungen API |
+ US Luftangriffe im Irak |
+ IMO 2020 kann Ölpreise stützen |
+ Einigung im Handelsstreit zwischen USA und China |
+ OPEC+ beschließt zusätzliche Produktionskürzung um 0,5 Mio. B/T |
= OPEC und EIA Monatsreport neutral |
– Kuwait und Saudi-Arabien einigen sich auf Restart von Ölfeldern |
– Kondensat wird von Russlands Produktionsmenge ausgenommen |
Die Heizperiode für den Winter ist in vollem Gange, Ihr Heizöl Vorrat könnte niedriger sein als Sie erwarten. Das Wetter für die Region Südpfalz ist für heute bewölkt bei 6° Grad Höchstteperatur gemeldet. Gehen Sie doch mal in Ihren Keller und prüfen Sie gleich Ihren Heizöl Vorrat. Bei Bedarf würden wir uns über Ihre Anfrage freuen.
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