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Technisches Gremium der Opec schlägt Kürzungen von bis zu 1 Mio. B/T vor

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* Markt-News für Mittwoch den 04. März 2020 *

 

OPEC+: Technisches Gremium empfiehlt Kürzungen von bis zu 1 Mio. B/T
Mitte Februar hatte das technische Gremium der OPEC+ Länder (kurz: JTC) den Produzenten noch empfohlen, die bereits beschlossenen Produktionskürzungen bis Ende 2020 fortzusetzen und zumindest im zweiten Quartal noch einmal um 0,6 Mio. B/T zu verschärfen. Damit sollte der durch die Ausbreitung des Covid19-Virus verursachte Rückgang der Ölnachfrage aufgefangen werden.  

Nach einem weiteren Treffen am gestrigen Dienstag soll das JTC nun einigen OPEC-Delegierten zufolge die Empfehlung ausgesprochen haben, die Kürzungen von April bis Juni um bis zu 1 Mio. zu intensivieren. Wie Russland dazu steht, ist bislang nicht bekannt, obwohl sich viele Marktteilnehmer von dem gestrigen JTC-Treffen eher konkretere Hinweise darüber erhofft hatten, welchen Teil nun Russland zu stärkeren Produktionseinschnitten beitragen will.

Während zahlreiche Großereignisse aufgrund der Covid19-Epidemie zuletzt abgesagt werden, sollen die für den 5. und 6. März anberaumten Treffen von OPEC und OPEC+ nach aktuellem Stand stattfinden. Allerdings werden die Meetings wohl diesmal etwas kleiner gehalten werden. So sollen weniger Delegierte als sonst aus den OPEC- und nicht-OPEC Staaten anreisen. Zudem wird den Vertretern der Presse angeblich kein Einlass in das OPEC-Hauptquartier in Wien gewährt werden.

Libyen: Kämpfe um Tripolis werden wieder heftiger
Die Kämpfe um Tripolis werden offenbar wieder heftiger. Der einzige bislang noch offene Flughafen der libyschen Hauptstadt teilte am gestrigen Dienstag mit, dass sämtliche Flüge aufgrund zunehmender Raketenangriffe in der Region von Tripolis nach Misrata umgeleitet würden. Der internationale Flughafen von Mitiga war in den vergangenen Tagen des Öfteren vorübergehend geschlossen worden. Die für Dienstag geplanten Flüge wurden fast alle umgeleitet.

In den vergangenen Tagen hätten die Gefechte zwischen den Truppen der international anerkannten Regierung (GNA) mit Sitz in Tripolis und den Kämpfern der von General Haftar angeführten Libyan National Army (LNA) wieder zugenommen. Bei den von der UN vermittelten Waffenstillstandsgesprächen im schweizerischen Genf gab es bislang keine Fortschritte. Der UN-Sondergesandte, Ghassan Salame, teilte daher nun mit, er trete zurück.  

Schon seit vergangenem April versucht General Haftar mit seinen Truppen Tripolis einzunehmen. Ursprünglich sollte die Offensive, mit der die Hauptstadt und somit Westlibyen angeblich vom Terror befreit werden sollte, nur etwa zwei Wochen dauern. Der Innenminister der GNA, Fathi Bashagha, kündigte am Sonntag an, man werde bald von Verteidigung in Angriff übergehen, um Haftars Truppen weiter von Tripolis zurückzudrängen. Dass sich die Produktionsausfälle Libyens in naher Zukunft wieder geben, wird damit unwahrscheinlicher.

Marktlage
Die Bestandsdaten des API hatten Dienstagnacht kaum Einfluss auf die Ölbörsen. Zwar meldete das Institut einen Anstieg der landesweiten Rohölbestände in den USA, allerdings rechnen die Analysten mit einem deutlich stärkeren Bestandszuwachs. Bei den Produktbeständen (Destillate, Benzin) geht das API dagegen von Abbauten aus.
 

in Mio Barrel Rohöl Destillate Benzin Raffinerie Cushing
Erwartung: 04.03. +3,1 -1,7 -1,8 -0,2%
API: 04.03. +1,7 -1,7 -3,9 -1,4

Obwohl der Bestandsbericht des API aufgrund der starken Abbauten bei den Produktbeständen tendenziell eher bullish ist, blieb ihr Einfluss auf die Ölbörsen gering. Für die Marktteilnehmer steht derzeit eher im Fokus, welche Maßnahmen ergriffen werden, um die negativen Auswirkungen des Covid19-Virus auf die Nachfrage einzudämmen. Aktuelle Daten zur US-Nachfrage werden erst heute Nachmittag mit dem DOE-Bericht bekannt gegeben.        

Die OPEC und ihre Partner könnten in der zweiten Wochenhälfte beschließen, ihre bisherigen Förderkürzungen noch einmal zu verschärfen. Das technische Komitee der OPEC+ Allianz empfiehlt mittlerweile zusätzliche Kürzungen von bis zu 1 Mio. B/T. Laut Vandana Hari von Vanda Insights hat der Markt weitere Kürzungen von diesem Umfang bereits eingepreist. „Die Produzenten werden bei dem Treffen eine größere Überraschung liefern müssen, wenn sie hoffen, die Preise weiter zu stützen.“ Die Frage bleibt weiterhin, in welchem Ausmaß sich Russland an zusätzlichen Kürzungen beteiligen wird.

Unterdessen scheinen geldpolitische Maßnahmen zur Ankurbelung der Wirtschaft den Ölpreisen bislang keinen nachhaltigen Auftrieb zu geben. Obwohl die US-Notenbank Fed den Leitzins am gestrigen Dienstag überraschend senkte gaben die Preise am Dienstagabend wieder nach. Die Weltbank kündigte zuletzt an, Kredite und Hilfsgelder in Höhe von insgesamt 12 Milliarden Dollar zur Verfügung zu stellen, um den Auswirkungen der Covid19-Epidemie entgegenzuwirken.

Die erneute Zuspitzung der Situation in Libyen deutet derweil darauf hin, dass das Produktionsniveau des OPEC-Mitglieds bis auf Weiteres deutlich reduziert bleiben wird. Der UN-Sondergesandte für Libyen, Ghassam Salame, hat offenbar die Hoffnung aufgegeben, dass die gegnerischen Parteien aufeinander zugehen könnten. Er kündigte seinen Rücktritt an. Libyens Ölproduktion ging seit der Blockade der Ölexporthäfen durch Anhänger General Haftars Mitte Januar um rund 1 Mio. B/T zurück.

Dies reicht jedoch nicht aus, um das derzeit am Markt bestehende Überangebot auszugleichen. Die fundamentale Lage wird von uns daher heute Morgen nur als leicht bullish eingeschätzt. Die Ölfutures notieren derzeit leicht oberhalb der Settlementwerte von Dienstag aber kaum verändert zu Dienstagnachmittag. Da der EUR/USD weiterhin relativ fest notiert, ergeben sich für das Inland erneut Möglichkeiten für leichte Abschläge.

 

Preisbestimmende Faktoren für den heutigen Tag: 

 

JTC empfiehlt zusätzliche Kürzungen von bis zu 1 Mio. B/T
Fed senkt Zinsen 
API-Bestandsdaten leicht bullish
 Libyen: Kämpfe um Tripolis werden wieder heftiger
G7-Finanzminister beraten über mögliche Konjunkturprogramme
Saudi-Arabien will angeblich zusätzliche Kürzungen von 1 Mio. B/T
Libyens Förderung auf 122.430 B/T gefallen
Iran reichert Uran in unbegrenztem Umfang an
= OPEC+ berät über Kürzungen
– Moody’s geht für 1. Halbjahr von Rezession aus
– Ansteckungswelle des Covid19 außerhalb Chinas
– China drosselt Raffinerieauslastung deutlich
– Analysten senken Prognosen für Wirtschaftswachstum, Ölnachfrage und Ölpreise
– EU verlängert Streitschlichtung mit Iran

 

Die Heizperiode für den Winter ist in vollem Gange, Ihr Heizöl Vorrat könnte niedriger sein als Sie erwarten. Das Wetter für die Region Südpfalz ist für heute bewölkt bei 8° Grad Höchsttemperatur gemeldet. Gehen Sie doch mal in Ihren Keller und prüfen Sie gleich Ihren Heizöl Vorrat. Bei Bedarf würden wir uns über Ihre Anfrage freuen.

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