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Corona Virus belastet Ölpreise – Ausfälle in Libyen nur eine Randnotiz

* Markt-News für Mittwoch den 22. Januar 2020 *

 

Libyens Ölproduktion soll durch die Blockade an einigen Ölterminals und die Abschaltung einer zentralen Pipeline mittlerweile auf 0,4 Mio. B/T gesunken sein. Laut OPEC Monatsbericht förderte das Land im Dezember noch etwa 1,14 Mio. B/T. Doch die Förderung könnte noch weiter abnehmen, denn durch die Exportprobleme werden sich die Öltanks füllen und dann einen Förderstopp erzwingen.

Die NOC hatte zuletzt geschätzt, dass bei einer anhaltenden Blockade durch die Truppen von General Haftar die Produktion auf 72.000 B/T zurückgehen könnte. Stehen die Exportterminals an der Mittelmeerküste nicht mehr zur Verfügung, werden auf kurz oder lang nur noch das Waha Ölfeld und die Offshore-Anlagen in der Lage sein Öl zu fördern. Dennoch sehen die Marktteilnehmer die Probleme in Libyen bisher nicht als gravierend an, weshalb ein starker Preisanstieg bislang auch ausbleibt.

Fällt in Libyen die Produktion um etwa 1 Mio. B/T dann ist das erst einmal nicht unbedingt dramatisch, denn der Chef der IEA, Fatih Birol, schätzt die Überversorgung am Markt, trotz Einhaltung der OPEC+ Kürzungen, eben auf etwa 1 Mio. B/T ein. Zudem sind „die Störungen in [Libyen] politisch bedingt, ohne dass die Infrastruktur geschädigt wird, und sollten daher […] zunächst nur begrenzte Auswirkungen auf die Ölpreise haben,“ so die Bewertung von Analyst Helge Martinsen, von DNB Markets. Und auch bei RBC Capital Markets sieht man dies ähnlich. „Marktteilnehmer blenden die Geschichte bereits aus und glauben, dass dies ein vorübergehender Ausfall ist,“ so Analystin Helima Croft.

Sollte die Situation in Libyen allerdings in einen voll ausgewachsenen Bürgerkrieg eskalieren, würde dies wohl wieder neu bewertet werden. Dann besteht ein erhöhtes Risiko für die Ölförderung und längere, umfangreiche Ausfälle drohen. Momentan deutet sich dies zwar nicht an, aber es gibt auch keine Anzeichen, dass sich der politische Konflikt, der nun schon mehrere Jahre dauert, schnell und nachhaltig lösen lässt.

Die Lage im Irak schätzt man hingegen als eine deutlich höhere Gefahr ein. Hier gibt es zwar noch keine großen Produktionsausfälle, allerdings protestiert die Bevölkerung schon seit letztem Jahr gegen die Regierung. Sollte es dem Land nicht gelingen wieder in stabile Bahnen zu kommen, könnte dies die Ölförderung des Iraks bedrohen. Dann stehen deutlich mehr Barrel als in Libyen auf dem Spiel. Mit 4,57 Mio. B/T im Dezember ist der Irak der zweitgrößte Ölproduzent der OPEC.

Unterdessen wachsen die Sorgen mit Blick auf das in China ausgebrochene Corona-Virus. Das Virus ist von Mensch zu Mensch übertragbar und soll eine relativ lange Inkubationszeit von etwa 14 Tagen haben. Bisher sind 4 Menschen gestorben wobei es viele infizierte geben soll. Man fürchtet eine ähnliche Entwicklung wie beim SARS Virus, der mehr als 800 Menschen das Leben gekostet hatte. Mittlerweile gibt es an Flughäfen in China, aber auch beispielsweise in den USA, verstärkte Kontrollen, um eine großflächige Ausbreitung zu verhindern.

Marktteilnehmer rechnen damit, dass das Virus einen negativen Effekt auf die Reiseaktivität in China haben wird, die zum Wochenende eigentlich zunehmen soll. Am Samstag beginnt das neue chinesische Jahr. Das Fest dauert 15 Tage, während derer die Chinesen in der Regel viel reisen. Dies könnte die chinesische Produkt- und Rohölnachfrage deutlich reduzieren, was die Preise an den Ölbörsen entsprechend belasten würde. Von daher haben Trader auch die Entwicklung und Ausbreitung des Corona-Virus im Blick.

Für Analyst Phillip Streible, von Blue Line Futures, befindet sich der Markt aktuell in einem Spannungsfeld aus zwei entscheidenden Faktoren. Zum einen bestehe „die Möglichkeit eines geringeren Energieverbrauchs aufgrund des Corona-Virus, der sich auf Urlaubsreisen in China auswirkt,“ zum anderen würden die Unruhen im Irak und in Libyen die Preise tendenziell stützen. „Der Markt wird sich auf Durchbrüche von Schlüsselbereichen konzentrieren, die [bei WTI] bei 60 Dollar nach oben und bei 57,42 Dollar nach unten liegen.“ Erst ein Ausbruch in die ein oder andere Richtung würde zeigen, welcher Faktor überwiege, so sein Fazit.

Mit der relativierten Einschätzung, was die Ausfälle in Libyen anbelangt, zusammen dem Corona-Virus, der sich negativ auf den Ölverbrauch auswirken soll, schätzen wir die fundamentale Marktlage heute Morgen neutral ein. Da ICE Gasoil gestern Abend noch deutlich nachgab, im Bereich seines Tagestiefs aus dem Handel ging und auch heute Morgen auf diesem Niveau in den Tag startet, deuten sich für die Inlandspreise heute Morgen rechnerische Abwärtspotenziale bei Heizöl und Diesel zu gestern an.

 

 

Preisbestimmende Faktoren:

 

Neue Raketeneinschläge in Bagdads Regierungsviertel
Libyens Ölexporte weitestgehend gestoppt
Iran reichert Uran in unbegrenztem Umfang an
OPEC+ beschließt zusätzliche Produktionskürzung um 0,5 Mio. B/T
– Corona-Virus könnte Reiseaktivität und Ölverbrauch negativ beeinflussen
– Streik an irakischen Ölfeldern hat angeblich keine Auswirkung auf Produktion
– Minatsberichte EIA, IEA, OPEC
– USA werden Strafzölle gegen China zunächst beibehalten
– USA droht dem Irak mit Sanktionen bei Truppenabzug

 

Die Heizperiode für den Winter ist in vollem Gange, Ihr Heizöl Vorrat könnte niedriger sein als Sie erwarten. Das Wetter für die Region Südpfalz ist für heute sonnig bei kühlen 1° Grad Höchstteperatur gemeldet. Gehen Sie doch mal in Ihren Keller und prüfen Sie gleich Ihren Heizöl Vorrat. Bei Bedarf würden wir uns über Ihre Anfrage freuen.

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