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Entlastungsrallye – Heizölpreise ziehen nach Langzeittiefs wieder an

* Markt-News für Mittwoch den 29. Januar 2020 *

 

Experten hatten bei den US Ölbeständen für letzte Woche eigentlich mit leichten Aufbauten bei Rohöl gerechnet, während die Raffinerieauslastung abnimmt. Mit der Winternachfrage sollte dies parallel zu einem Abbau der Destillatebestände geführt haben. Die vom API in der Nacht gemeldeten deutlichen Abbauten bei Rohöl überraschten die Marktteilnehmer daher.

 

in Mio Barrel Rohöl Destillate Benzin Raffinerie Cushing
Erwartung: 28.01. +0,7 -1,2 +1,4 -0,8%
API: 28.01. -4,3 -0,1 +3,3 +1,0

 

Bei den Destillaten wurden hingegen nur geringe Abbauten verzeichnet, während bei Benzin ein stärker als erwarteter Anstieg registriert wurde. Dies deutet auf eine eventuell schwache Produktnachfrage hin, die entsprechend bearish wirkt. Letztlich überwiegt allerdings der erhebliche Abbau bei den Rohölbeständen und dessen bullishe Wirkung. Marktteilnehmer warten nun auf die Daten des DOE am heutigen Nachmittag, die um 16:30 Uhr auf der Agenda stehen und neben den reinen Bestandsveränderungen auch Zahlen zu Nachfrage, Importen und Exporten sowie Rohölförderung beinhalten.

Hatte der Markt in den letzten Tagen vor allem die Sorgen über die negativen Auswirkungen des Coronavirus eingepreist, so scheint dieser Prozess nun erst einmal abgeschlossen zu sein. Die Zahl der Opfer in China soll mittlerweile auf 132 gestiegen sein, was einem Anstieg von 28,2% binnen eines Tages entspricht. Die Anzahl der bestätigten Infektionen stieg mit 1.459 allerdings deutlich langsamer als noch am Tag zuvor, sodass nun insgesamt 5.974 Menschen in China infiziert sind. Auch außerhalb Chinas gibt es mehr Ansteckungen, doch die Lage scheint durch die massiven Gegenmaßnahmen in China langsam unter Kontrolle zu kommen.

Entwarnung kann noch nicht gegeben werden, aber die Eindämmung der Ausbreitung sorgt dafür, dass sich die Sorgen, die sich an den Finanzmärkten teilweise verbreiteten und zum Teil zu panikartigen Verkaufswellen führten, reduziert. Der Einfluss auf die Ölnachfrage ist noch immer schwer einzuschätzen, wobei die Experten der Barclays Bank mittlerweile davon ausgehen, dass der Ausbruch den durchschnittlichen Jahrespreis um etwa 2 Dollar senken wird.

Sollte Chinas Flugverkehr wegen des Coronavirus im ersten Quartal um die Hälfte einbrechen, dann würde dies laut Barclays einem Nachfrageverlust von etwa 300.000 B/T entsprechen. Für Analyst Norbert Rücker, von Julius Bär, hat die Situation vor allem auf Kerosin einen direkten Einfluss. Der Ölmarkt preise momentan allerdings einen viel größeren und länger anhaltenden negativen Einfluss auf die Wirtschaft ein, als es frühere Pandemien vorgeben würden. Und auch für die Experten bei Energy Aspects ist der erwartete Einfluss auf Kerosin mittlerweile übertrieben. Hier erwartet man eine starke Erholung zum dritten Quartal, während man im ersten Quartal mit einem Rückgang von 5,8% im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres ausgeht.

Bei Stanford C. Bernstein warnt man aber dennoch davor, dass die Auswirkungen des Coronavirus diesmal größer sein könnten als beim Ausbruch des SARS Virus. Zum einen seien die präventiven Gegenmaßnahmen deutlich umfangreicher, zum anderen sei aber die chinesische Wirtschaft so viel stärker als 2003, dass auch der Einfluss einer solchen Pandemie in China stärker sei. Das „Blutbad“ an den Ölbörsen scheint nun aber erst einmal vorbei zu sein, findet Analyst Edward Moya, der auch auf die Ausfälle in Libyen verweist.

Laut dem Chef der libyschen National Oil Company (NOC), Mustafa Sanalla, liegt die Produktion des Landes aktuell gerade einmal bei 262.000 B/T. Innerhalb von 9 Tagen habe man so knapp 1 Mio. B/T an Förderkapazität verloren. Das große Problem seien die geringen Lagerkapazitäten, da durch die vielen Jahre der Unruhen noch immer nur rund 37% der Kapazitäten einsatzfähig seien. Diese könnten bald voll sein, sodass es nur noch eine Frage von Tagen sei, bis die Förderung auf etwa 70.000 B/T fällt. Im Dezember hatte Libyen noch rund 1,14 Mio. B/T gefördert.

Die Blockade der Anlagen sieht er auch als eine Gefahr für die langfristige Entwicklung der libyschen Ölindustrie. Dies bringe das Ziel in Gefahr die Förderung bis 2024 auf 2,2 Mio. B/T auszubauen. In einem stabilen Umfeld hätte man hierfür eigentlich die Mittel. Eine unmittelbare Maßnahme der OPEC, um auf den Preisverfall des Coronavirus zu reagieren, sehe er wegen der Krise in Libyen nicht. Dauere diese länger an, dann würden die Preise letztlich wieder steigen, so Sanalla.

Mit dem Preisanstieg von gestern gelingt den Börsen eine Entlastungsrallye. Die größten Sorgen bezüglich des Coronavirus scheinen nun eingepreist zu sein, weshalb wir die fundamentale Konstellation nun auf neutral zurückstufen. Der Markt sollte allerdings weiter volatil bleiben, denn Meldungen bezüglich des Coronavirus könnten einen erheblichen Einfluss auf die Preise haben. Mit der Aufwärtsbewegung deuten sich nun auch bei den rechnerischen Inlandspreisen starke Anpassungen nach oben an.

 

Preisbestimmende Faktoren:

 

Libyens Förderung auf 262.000 B/T gefallen
Coronavirus: OPEC diskutiert mögliche Kürzungen
Shell: Force Majeure auf Bonny Light
Iran reichert Uran in unbegrenztem Umfang an
OPEC+ beschließt zusätzliche Produktionskürzung um 0,5 Mio. B/T
– US Ölbestandsveränderungen API bearish
– China stellt mehrere Millionen-Metropolen unter Quarantäne
– EU verlängert Streitschlichtung mit Iran
– Kuwait bestätigt Restart des Wafra Ölfeldes im März

 

Die Heizperiode für den Winter ist in vollem Gange, Ihr Heizöl Vorrat könnte niedriger sein als Sie erwarten. Das Wetter für die Region Südpfalz ist für heute bewölkt bei 6° Grad Höchstteperatur gemeldet. Gehen Sie doch mal in Ihren Keller und prüfen Sie gleich Ihren Heizöl Vorrat. Bei Bedarf würden wir uns über Ihre Anfrage freuen.

-> Hier geht es zur Preisanfrage

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