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Leichter Preisrückgang nach OPEC+ Entscheidung – Libyen fährt Ölproduktion an

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* Markt-News für Dienstag den 09. Juni 2020 *

 

Libyen: Bewaffnete Gruppe blockiert Sharara-Ölfeld
Die libysche National Oil Corporation (NOC) hatte für das Sharara-Ölfeld das Force Majeure aufgehoben und mit dem Hochfahren der Produktion begonnen. In den späten Stunden gestern Abend soll allerdings eine bewaffnete Gruppe auf das Ölfeld eingedrungen sein und die Arbeiter aufgefordert haben ihre Instandhaltungsarbeiten zu stoppen. Um welche Gruppierung es sich handelt, ist zum aktuellen Zeitpunkt nicht bekannt.

Die NOC hatte das Ölfeld mit einer Kapazität von über 300.000 B/T eigentlich binnen der kommenden drei Monate hochfahren wollen, während die Förderung in der ersten Phase zunächst auf 30.000 B/T steigen sollte. Auch das El-Feel Ölfeld, das mit einer Kapazität von 125.000 B/T von der Stromversorgung vom Sharara-Ölfeld abhängig ist, wurde wieder in Betrieb genommen. Zu Beginn hat man eine Förderung von 12.000 B/T geplant, die nach Abschluss von Wartungs- und Reparaturarbeiten binnen 14 Tage allerdings auf die Maximalauslastung steigen sollte.

Nach einer erfolgreichen Offensive der Truppen der international anerkannten Regierung der nationalen Einheit aus Tripolis, musste sich General Haftar mit seiner Libyan National Armee (LNA) aus mehreren strategisch wichtigen Bereichen im Westen des Landes zurückziehen. Friedensgespräche stehen zwar im Raum und wurden von Haftar am Wochenende auch angeboten, doch die Regierung aus Tripolis will zunächst einige strategisch wichtige Stellungen sichern.

HSBC hebt Preisprognose an
Die Großbank HSBC hat ihre Preisprognose für die Rohölsorten WTI und Brent nach der aktuellen Entwicklung um +1,80 Dollar bzw. +2,00 Dollar angehoben. Die Bank rechnet nun damit, dass der Durchschnittspreis für die US Referenzsorte etwa 34,60 Dollar erreichen und Brent im Jahresdurchschnitt ca. 39,00 Dollar kosten wird.

Bei der letzten Prognose hatte man die Preise noch auf 32,80 Dollar bzw. 37,00 Dollar geschätzt. „Wir sehen, dass der Markt im Juni fast wieder im Gleichgewicht ist und im Juli ein Defizit aufweisen wird“, so die Experten der HSBC.

Auch bei der Rystad Energy rechnet man ab August mit einer kontinuierlichen Unterversorgung, auch wenn die OPEC+ Gruppe ihre Produktionskürzungen wieder abschwächen wird. Das Defizit, dass sich diesen Sommer einstelle, werde aber nicht bedeuten, dass es zu einer globalen Versorgungskrise komme, da die Vorräte an Land und auch die schwimmenden Lagerbestände zunächst abgebaut werden müssen, so das Fazit.

Marktlage
Die Entscheidung rund um die Verlängerung der OPEC+ Kürzungsquote aus Mai und Juni hatte die Ölmärkte in den letzten Tagen dominiert. Die Kürzungen wurden wie erwartet verlängert, allerdings nur um einen Monat, was der Minimalkompromiss zu sein scheint. Mexiko stieg aus dem Deal komplett aus, sodass die Produktionskürzung von 9,7 Mio. B/T sogar auf nun 9,6 Mio. B/T sinkt.

Saudi-Arabien, Kuwait und die Vereinten Arabischen Emirate (VAE) werden ihre zusätzlichen Kürzungen von insgesamt 1,18 Mio. B/T im Juni nicht weiter fortführen und ihre Produktion erhöhen. Länder, die sich bisher nicht an die Quote gehalten hatten, werden ihre Förderung in den Folgemonaten unter den eigentlichen Quoten halten müssen, um die nicht eingehaltenen Produktionsvorgaben über die Laufzeit des Deals zu kompensieren.

Für Analyst Michael McCarthy von CMC Markets ist das Ergebnis daher der schwächste mögliche Deal, der erreicht werden konnte. Daher sei er über die relativ starken Preise an den Ölbörsen überrascht. Und der Experte steht mit dieser Einschätzung nicht alleine da. Auch wenn die Produktionskürzungen der OPEC+ die Preise kurzfristig stützen würden, verschlimmern diese das Bild, dass sich in den letzten sechs Wochen entwickelt habe. „Die Rohölpreise erholen sich schneller und stärker als die Produktpreise, so die Analysten bei Stratas Advisors.

Diese sehen dadurch einen zunehmenden Druck und strukturelle Probleme für die Aktivität von Raffinerien, so lange die Coronavirus Pandemie weiter besteht und die sich Nachfrage nach Ölprodukten nicht vollständig erholt habe. Auch die massive Preisanhebung der Saudis für Lieferungen im Juli wird die Situation für Raffinerien nicht verbessern, die letztlich einen Großteil der Zeche für die Erholung der Preise an den Ölbörsen zu zahlen haben.

Unterdessen nimmt die Ölproduktion im Golf von Mexiko wieder zu, nachdem der Tropensturm Cristobal ohne größere Schäden über die Anlagen hinweggezogen ist. Auch die US-Schieferölunternehmen werden ihre Förderung steigern, nachdem die aktuellen Preise für WTI nun seit mehr als 3 Wochen über der 30 Dollar-Marke liegen – einem Niveau, ab dem es sich rentiert die stillgelegten Produktionskapazitäten wieder zu aktivieren. Die angekündigte Produktionssteigerung Libyens spielt eher eine untergeordnete Rolle. Die Mengen sind zunächst gering und die Vergangenheit hat gezeigt, dass die Förderung nicht gerade zuverlässig ist, was durch die erneute Blockade des Sharara-Ölfeldes einmal mehr bestätigt wird.

Nach den Kursverlusten von gestern Nachmittag können sich die Ölpreise an ICE und NYMEX von den Tiefs zwar leicht lösen, im Vergleich zu gestern Vormittag und dem frühen Nachmittag bleibt bei ICE Gasoil dennoch ein klares Minus, das sich auch auf die Inlandspreise überträgt. So deuten sich bei den rechnerisch erwarteten Preisniveaus aktuell leichtes Abwärtspotenzial zu gestern an.

 

 

 

Preisbestimmende Faktoren für den heutigen Tag: 

 

Libyen: Bewaffnete Gruppe blockiert Sharara-Ölfeld
Verlängerung des OPEC+ Deal um einen Monat beschlossen
Positive US-Arbeitsmarktdaten Mai
US-Fahrsaison beginnt
Saudis, Kuwait und VAE mit weiteren freiwilligen Kürzungen ab Juni
OPEC+ Kürzungen zum 1. Mai in Kraft getreten
– Produktionssteigerung in Libyen angekündigt
– OPEC+: Saudi-Arabien, Kuwait und VAE stoppen freiwillige Zusatzkürzungen
– Cristobal ohne größere Schäden an den US-Ölanlagen
– China stoppt Kauf von US-Agrarprodukten
– Einzelne US-Ölproduzenten fahren Ölproduktion wieder hoch
– Russland verbietet Ölimporte

 

Die Heizperiode ist zu Ende uns die Sommermonate rücken rasch näher. Ihr Heizöl Vorrat könnte niedriger sein als Sie erwarten. Das Wetter für die Region Südpfalz ist für heute meist regenrisch bei 19° Grad Höchsttemperatur gemeldet. Gehen Sie doch mal in Ihren Keller und prüfen Sie Ihren Heizöl Vorrat. Bei Bedarf würden wir uns über Ihre Anfrage freuen.

-> Hier geht es zur Preisanfrage

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