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Preissprung zum Handelsauftakt – Produktionsausfälle in Libyen und Irak

* Markt-News für Montag den 20. Januar 2020 *

 

Am Wochenende fand in Berlin eine Friedenskonferenz für Libyen statt, bei der es eine gemeinsame Erklärung zur Befriedung des Landes gab. Der Waffenstillstand soll verlängert und einen politischen Prozess ermöglichen. Andere Länder, die bisher Partei im innerlibyschen Konflikt ergriffen hatten, sollen künftig keine Waffen mehr in das Bürgerkriegsland liefern.

Das dies allerdings nicht unmittelbar zu einer stabileren Ölversorgung führt, zeigen die Geschehnisse in Libyen vor Ort. General Haftar, der mit seiner Libyen National Army (LNA) weite Teile des Landes kontrolliert, hat die Hamada-Zawiya Pipeline abschalten lassen, wodurch nun keine Rohöllieferungen vom größten libyschen Ölfeld Sharara und dem damit verbundenen Ölfeld El Feel an den Exporthafen bei Tripolis gelangen.

Zudem hatte Haftar die Firmen, die mit dem Ölexport an den Häfen Brega, Ras Lanuf, Hariga, Zueitina und Sidra involviert sind, dazu aufgefordert den Export einzustellen, so die Berichte der National Oil Company (NOC). Die NOC hatte daher nun ein Force Majeure für die meisten Rohöllieferungen ausgesprochen und einen starken Einbruch der Ölförderung angekündigt.

Laut dem letzten OPEC Monatsbericht hatte Libyen zuletzt etwa 1,14 Mio. B/T gefördert. Diese werde nun wohl um 0,8 Mio. B/T sinken. Bleiben die Pipelines weiter abgeschaltet, würden die Vorratstanks binnen Tagen voll sein, womit die Förderung schließlich auf 72.000 B/T einbrechen könnte, so ein Sprecher der NOC. Dann können nur noch die Offshore Ölfelder und das Wafa Ölfeld weiterproduzieren.

Auch im Irak gibt es Förderschwierigkeiten, wenn auch nicht ganz so umfangreich wie in Libyen. Hier sind Sicherheitskräfte, die dauerhafte Verträge verlangen, in einen Streik getreten. Die Produktion am Ahdab Ölfeld ist daher nun ausgefallen sein und auch die Produktion am Badra Ölfeld soll gefährdet sein. Die Produktion der Ölfelder soll zuletzt bei etwa 70.000 B/T bzw. 50.000 B/T gelegen haben.

Die Monatsreports von EIA, OPEC und IEA haben in der letzten Woche aufgezeigt, dass man in 2020 zunächst mit einer deutlichen Überversorgung zu rechnen hat. Die IEA schätzt den Bedarf an OPEC Öl in der ersten Jahreshälfte auf 28,5 Mio. B/T. Im Dezember förderte die OPEC mit 29,44 Mio. B/T, wobei die Produktion vermutlich mit den aktuellen Kürzungen weiter sinken dürfte. Aber selbst, wenn die Förderung noch um weitere 0,3 Mio. B/T abnimmt, ergäbe sich für das erste Halbjahr noch immer eine Überversorgung von 0,64 Mio. B/T.

Die OPEC selbst hingegen schätzt den Bedarf an Öl aus der OPEC mit 29,47 Mio. B/T für 2020 erwartungsgemäß etwas stärker ein, doch vor allem in der ersten Jahreshälfte dürfte die Nachfrage saisonal bedingt deutlich niedriger ausfallen, sodass auch hier mit einer Überversorgung gerechnet wird. Denn schließlich schätzt die OPEC, dass die Ölförderung der Nicht-OPEC Länder das globale Ölnachfragewachstum um etwa 1,13 Mio. B/T übersteigen wird.

Der Produktions- und Exportausfall in Libyen trifft in erster Linie den europäischen Markt, der Hauptabnehmer des in Libyen geförderten Rohöls ist. Sollte die Produktion dort tatsächlich auf ein Minimum von 72.000 B/T schrumpfen, dann würde dies die von der IEA geschätzte Überversorgung in der ersten Jahreshälfte deutlich übersteigen und somit zu einer Unterversorgung führen. Der Produktionsstopp ist allerdings politisch motiviert, sodass eine schnelle Wiederinbetriebnahme möglich ist, sollte der am Wochenende eingeleitete Friedensprozess Früchte tragen.

Der Markt hat zwar mit einer deutlichen Aufwärtsbewegung reagiert, die Kursgewinne halten sich allerdings noch in Grenzen. Bei CMC Markets wird der Preisanstieg von Analyst Michael McCarthy als eine rationale Reaktion auf die Geschehnisse gesehen. Doch die instabile Situation im Irak schätzt er eigentlich als noch gefährlicher für die Ölbörsen ein. Zudem sieht McCarthy in der 60 Dollar-Marke bei WTI einen „ziemlich soliden Widerstand“, den WTI mit einem Hoch von 59,73 Dollar noch nicht durchbrechen konnte.

Die fundamentale Konstellation ist nun erst einmal leicht bullish einzustufen, da sich die Produktionsausfälle in Libyen noch verstärken könnten, sollte nicht binnen weniger Tage eine Lösung gefunden werden. Starten die Exporte wieder, würde sich die bullishe Einschätzung schnell in eine bearishe drehen. Dann wäre mit deutlichen Gewinnmitnahmen zu rechnen. Mit dem Preissprung in der Nacht überträgt sich dies auch auf die Inlandspreise, bei denen sich aus rechnerischer Sicht heute Morgen moderate Preissteigerungen zu Freitag andeuten.

 

Preisbestimmende Faktoren:

 

Libyens Ölexporte weitestgehend gestoppt
Streik legt Produktion an irakischen Ölfeldern lahm
Iran reichert Uran in unbegrenztem Umfang an
OPEC+ beschließt zusätzliche Produktionskürzung um 0,5 Mio. B/T
– IEA Monatsbericht
– OPEC Monatsbericht
– EIA Monatsbericht
– USA werden Strafzölle gegen China zunächst beibehalten
– USA droht dem Irak mit Sanktionen bei Truppenabzug

 

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