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US-Regierung sorgt für Verwirrung im Handelsstreit mit China – Ölpreise bleiben fest

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* Markt-News für Dienstag den 23. Juni 2020 *

 

Verwirrung im Handelsstreit – US-Berater erklärte Deal für „beendet“
Der Berater der US-Regierung in Handelsfragen, Peter Navarro, hatte in einem Interview mit dem Nachrichtensender FoxNews das Handelsabkommen mit China für „beendet“ erklärt. Als Begründung nannte er Chinas Umgang mit der Corona-Pandemie, da Peking nicht früher vor dem Ausbruch und der damit verbundenen Gefahr gewarnt hatte.

Die Ölbörsen reagierten in der Nacht sensibel auf diese Meldung und gaben zwischen 3:00 und 4:00 Uhr stark nach. Navarro korrigierte seine Aussage später und sagte, sie sei aus dem Kontext gerissen worden. Er habe bei seinem Kommentar von dem fehlenden Vertrauen in die chinesische Regierung gesprochen. Auch Trump sah sich zu einer Klarstellung gezwungen und twitterte, dass das Handelsabkommen mit China „vollständig intakt“ sei und man hoffe, dass China weiterhin die Bedingungen der Vereinbarung erfüllen werde.

Im Streit um die Handelsbeziehungen zwischen beiden Ländern hatte man Anfang 2020 ein Abkommen unterzeichnet, in dem die Chinesen verstärkte Importe aus den USA, insbesondere im Energiesektor und der Landwirtschaft, zusagten. Durch die Corona-Krise haben sich hier allerdings nicht immer alle Zusagen umsetzen lassen. Zuletzt hatte Peking ein Importverbot für Geflügel von Tyson Foods verhängt. Bei dem Lebensmittelhersteller wurden mehrere hundert Menschen positiv auf das Covid19 Virus getestet.

Anschlagsversuch auf Saudi-Arabien
Etwas vom Radar verschwunden waren die Spannungen zwischen den Houthi-Rebellen im Jemen und Saudi-Arabien. In den frühen Morgenstunden des heutigen Tages soll es jedoch einen Anschlagsversuch aus Jemen auf die saudischen Städte Najran und Jizan gegeben haben. Das saudische Fernsehen berichtet, dass mindestens drei Raketen abgefangen wurden, die aus dem Jemen abgefeuert wurden.

Im innerpolitischen Konflikt unterstützt Saudi-Arabien die Regierung des Jemen, während der Iran die Houthi-Rebellen fördert. Im letzten Jahr eskalierten die Spannungen in der Region, als Marschflugkörper und Raketen eine zentrale Rohölanlage der Saudis traf, worauf eine Förderung von über 5 Mio. B/T zeitweise ausfiel.

Kuwait/Saudi-Arabien: Restart von Ölanlagen
Zwischen Kuwait und Saudi-Arabien befinden sich in einer neutralen Zone zwei große Ölfelder, die sich beide Länder teilen. Das US-Unternehmen Chevron ist dabei der Betreiber der Ölfelder, von denen eines eine Off-Shore Anlage ist und sich das andere auf dem Festland befindet. Wegen eines Streits zwischen Saudi-Arabien und Kuwait wurde die Ölproduktion an den beiden Ölfeldern, die eine Gesamtkapazität von zusammen 500.000 B/T haben, vor mehreren Jahren eingestellt.

Die Ölfelder wurden dieses Frühjahr wieder hochgefahren, im Zuge der Produktionskürzungen der OPEC+ Gruppe wurde das Off-Shore Ölfeld, Khafji, im Juni allerdings schon wieder abgeschaltet. Das Wafra Ölfeld soll – trotz der Produktionskürzungen im Zuge der Coronavirus-Pandemie – ab Juli wieder Öl exportieren. Chevron plant dabei eine Ölproduktion von rund 80.000 B/T.

Saudi-Arabien bestätigte die Inbetriebnahme, beteuerte aber gleich, dass man die zusätzlichen Mengen nun durch Kürzungen an anderen Ölfeldern kompensieren wird. Ähnlich wird es vermutlich auch Kuwait machen, wobei es von dieser Seite noch kein offizielles Statement hierzu gibt.

Marktlage
Die Kommentare zum Handelsstreit zwischen USA und China hatten in der Nacht für Nervosität gesorgt. Sollten die Spannungen zwischen den Ländern wieder eskalieren, würde dies den Handel zwischen den Ländern und damit den Transport, die Wirtschaftsleistung und somit die Ölnachfrage negativ beeinflussen. Trader behalten diese Situation daher weiter im Auge, auch wenn sie in den letzten Wochen nicht unbedingt im Zentrum des Geschehen stand.

„Angesichts der möglichen Auswirkungen auf die Märkte würde Trump in einem Wahljahr nur sehr ungern den Deal [mit China] offiziell beenden“, glaubt Analyst Warren Patterson, von der ING. Nach den nächtlichen Verwirrung und den damit verbundenen Turbulenzen an den Ölbörsen geht der Experte davon aus, dass „sich die Aufmerksamkeit des Ölmarktes schnell wieder den Bemühungen der OPEC+, den Markt wieder ins Gleichgewicht zu bringen, zuwenden wird.“

Die OPEC+ hat dabei ansehnliche Erfolge bei der Einhaltung der eigenen Produktionsquoten erzielt, während man auch in anderen Bereichen einen starken Rückgang der Ölförderung verzeichnet hat. So sank die US Schieferölförderung ebenfalls deutlich, nachdem viele Anlagen mit dem Preissturz im Frühjahr nicht mehr rentabel waren. Analyst Stephen Innes, von AxiCorp geht davon aus, dass der US Ölindustrie bei den Anlagen auf dem Festland die Produktionssteigerungen von zwei Jahren weggebrochen sei. „Das stützt die Vermutung des Marktes, dass die Kapitalinvestitionen, die bereits im ersten Quartal zurückgeschraubt wurden, trotz steigender Preise nicht schnell zurückkehren werden“, so Innes.

Auch bei Price Futures schätzt man die Lage ähnlich ein. Deren Analyst Phil Flynn sieht Anzeichen, dass der Markt „in Balance“ komme. Die Kürzungen der Investitionen reduzieren die „aktuelle sowie zukünftige Ölproduktion am Markt. Die Schieferölindustrie wurde um Jahre zurückgeworfen“, so Flynns Einschätzung. Die US-Ölförderung hatte laut wöchentlichen Schätzungen des DOE im März noch bei 13,1 Mio. B/T gelegen. Bei der Statistik vergangene Woche wurde nur noch eine Förderung von 10,5 Mio. B/T gemeldet – ein Rückgang um 2,6 Mio. B/T. Ein Teil des Ausfalls ist aber auch auf den Einfluss von Tropensturm Cristobal zurückzuführen, weshalb die Produktion in dieser Woche wieder steigen dürfte.

Experten gehen unterdessen davon aus, dass die US-Rohölbestände in der letzten Woche auf ein neues Rekordhoch geklettert sein dürften. Auf der Nachfrageseite sieht man sich immer noch einem Aufwärtstrend gegenüber. Der Ölverbrauch nimmt durch die Lockerung der Ausgangs- und Reisebeschränkungen zu, auch wenn er noch weit weg von den Niveaus von vor der Krise ist. Die neuerlich wieder stark steigende Anzahl der Neuinfektionen sorgt aber auch für Unruhe.

„Die Nachfrage bietet weiterhin viel Unsicherheit, da es in einigen Regionen noch immer einen besorgniserregenden Anstieg der Covid-19-Fälle gibt. Das könnte das Verbrauchervertrauen untergraben und letztendlich den Zuwachs der Ölnachfrage, die den Rohölmarkt in den letzten zwei Monaten gestützt hatte, teilweise in Frage stellen“, so Flynns Fazit.

Meldungen zur Ausbreitung des Coronavirus und mögliche Folgen für das Nachfragewachstum werden daher genau beobachtet und sind immer gut für eine Kursreaktion. Ebenso wird die Produktionsmenge im Fokus stehen, wobei hier am Mittwoch in den USA mit einem Anstieg zu rechnen ist. Trader könnten dennoch bearish auf eine solche Entwicklung reagieren.

Die Futures an ICE und NYMEX haben sich nach dem kurzzeitigen Kursrutsch in den Morgenstunden wieder stabilisiert. Im Vergleich zum Vortag gibt es dabei keine wirklich großen Preisanpassungen, wobei die Tendenz, zumindest im Vergleich zu gestern Vormittag, zu leichten Abwärtspotenzialen für das Inland geht.

 

 

Preisbestimmende Faktoren für den heutigen Tag: 

 

JMMC: Quoteneinhaltung OPEC+ Kürzungen bei 87%
Handelshäuser sprechen von guter Nachfrage
US-Schieferölproduktion weiter gesunken
= EIA Monatsreport Preisprognose Q3 unter aktuellen Niveaus
– WHO warnt vor zweiter Infektionswelle – steigende Neuinfektionen
– OPEC korrigiert Produktionswachstum der Nicht-OPEC Länder nach oben
– Einzelne US-Ölproduzenten fahren Ölproduktion wieder hoch

 

Die Heizperiode ist zu Ende uns die Sommermonate rücken rasch näher. Ihr Heizöl Vorrat könnte niedriger sein als Sie erwarten. Das Wetter für die Region Südpfalz ist für heute sonnig bei 27° Grad Höchsttemperatur gemeldet. Gehen Sie doch mal in Ihren Keller und prüfen Sie Ihren Heizöl Vorrat. Bei Bedarf würden wir uns über Ihre Anfrage freuen.

-> Hier geht es zur Preisanfrage

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